Das Leitbild unseres Kollegs

Grundsätze

Das Kolleg für Sozialpädagogik bildet Sozialpädagog*innen für ein vielfältiges Berufsfeld aus. Unsere Organisation versteht sich als offener Raum zur Diskussion und Auseinandersetzung, als Lernfeld zur Vorbereitung auf das umfangreiche Arbeitsfeld. Als Bereicherung und gegenseitige Ergänzung erleben wir die Diversität der Studierenden und der Lehrenden mit deren Persönlichkeit, Alter, Geschlecht, Herkunft, berufl. Vorerfahrungen, Ausbildungshintergrund, Lebenserfahrung und Wissen.

Die Ausbildung regt an:

  • sich mit Theorie und Wissenschaft auseinanderzusetzen und diese in der Praxis anzuwenden
  • Praxiserfahrungen mithilfe von Theoriemodellen einzuordnen
  • den eigenen Handlungsspielraum zu erkunden
  • mithilfe von Reflexion das eigene Handeln zu verstehen oder infrage zu stellen

Eine wesentliche Grundannahme dabei ist, dass jeder Mensch mit seinen Fähigkeiten einzigartig ist und Ressourcen zur eigenen Lebensgestaltung und -bewältigung in sich trägt.


Haltung und Menschenbild

Diese grundlegende Haltung unserer Ausbildungsinstitution in der Zusammenarbeit mit den Studierenden, den Lehrenden und den Mitarbeitenden in der Organisation wird gelebt durch:

  • Akzeptanz der Individualität  bei gleichzeitiger Anerkennung einer differenzierten Gesellschaft
  • Respekt und Achtsamkeit gegenüber anderen Werthaltungen inklusive der Bereitschaft zur Auseinandersetzung
  • Positionierung gegen jede Art von Diskriminierung und Ausgrenzung
  • Vertrauen auf Kompetenzen und Fähigkeiten zur Weiterentwicklung
  • Reflexionsbereitschaft dem eigenen Handeln und Denken gegenüber
  • Ermutigung, den eigenen Lernprozess bewusst zu gestalten
  • Zeit für Auseinandersetzung und für das Sammeln von Erfahrungen

Unser Zugang ermöglicht den Studierenden, eine professionelle Haltung zu entwickeln und diese in die konkrete Arbeitssituationen zu übertragen.

Wir bieten einen breiten Diskurs über gesellschaftlich relevante Themen und über die Ausgestaltung konkreten sozialpädagogischen Handelns. Kritik- und Konfliktfähigkeit werden vorgelebt und sollen die Studierenden dazu befähigen, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln. Damit kann der persönliche Handlungs- und Gestaltungsspielraum erweitert und im Sinne der Selbstwirksamkeit erfahren werden.


Wissensvermittlung und Lernen

Unsere Ausbildung bietet eine Lernatmosphäre, die ein wertschätzendes Miteinander und die individuelle Begleitung mit Theorie und Praxis sicherstellt. Die Wissensvermittlung durch unsere Lehrenden erfolgt durch:

  • Erwachsenengerechte Methoden zur Vermittlung von Ausbildungsinhalten
  • Einführung in die Systemtheorie als Erweiterung bisheriger Sichtweisen und Annahmen
  • Theoriegeleitetes, kompetenzorientiertes Unterrichten und die Umsetzung in die berufliche Praxis
  • Auseinandersetzung mit pädagogischen, soziologischen, philosophischen, gesellschaftsheoretischen und gruppendynamischen Konzepten, sowie dem eigenen kreativen Potential
  • Lernprozesse in Gruppen, was die Diskussion verschiedenster Sichtweisen ermöglicht
  • Individuelle Begleitung von Bildungsprozessen, um Studierenden die Verantwortung für ihren eigenen Lern- und Erfahrungsprozess bewusst zu machen

Der Praxisbezug der Ausbildung steht im Mittelpunkt unserer Einrichtung und fördert die Auseinandersetzung mit den erwähnten Ansätzen und Theorien. Wir bieten eine sinnhafte Ausbildung zur Verbesserung von Zukunftschancen und Lebensperspektiven und die Entwicklung einer professionellen Einstellung, um für die sozialpädagogischen Arbeitfelder bestmöglichst vorbereitet zu sein.


Qualitätssicherung und Weiterentwicklung

Wir fördern die Bereitschaft zur Auseinandersetzung miteinander, mit dem Ziel, voneinander zu lernen und die Konfliktfähigkeit zu erhöhen. Der Unterschiedlichkeit von Menschen, ihren Fähigkeiten, ihrer Kreativität und ihren Werthaltungen, begegnen wir bewusst mit Akzeptanz und Respekt.
Wir nutzen Kritik und Konflikte:

  • als Anstoß zur Weiterentwicklung und Optimierung unserer Ausbildung
  • als Initiierung eines Lernprozesses von Individuen, Gruppen und unserer Ausbildungsorganisation
  • um Aushandlungsprozesse auf breiter Basis in transparenter Form anzuregen und durchzuführen
  • um als Studierende, Lehrende, Mitarbeitende und als Organisationsleitung gleichberechtigt in einen Diskurs zu treten
  • um gemeinsame Lösungen zu entwickeln


Organisation und gesellschaftliches Umfeld

Das Kolleg für Sozialpädagogik versteht sich als lernende Organisation. Wir schaffen eine Organisationskultur, in welcher:

  • Diskussionen über und Reaktionen auf gesellschaftlich relevante Themen möglich sind
  • Herausforderungen als Chancen gesehen werden, neue Anforderungen zu erkennen und in unsere Ausbildung zu implementieren
  • Weiterentwicklungsprozesse unter Einbeziehung aller Prozess-Beteiligten wie Studierende, Lehrende, Fachleute und eine Vielzahl kooperierender Institutionen aus dem Sozialbereich stattfinden
  • Ergebnisse unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Herausforderungen der Praxis angepasst und in der Ausbildung umgesetzt werden

Wir verstehen uns als Teil der österreichischen Bildungslandschaft in vielfältigen gesellschaftlichen Spannungsfeldern, nehmen gesellschaftliche Verantwortung ernst und leisten Beiträge zu einem gelingenden gesellschaftlichen Miteinander.


Studierenden-Schutzkonzept

Gewaltschutz und Prävention bilden nicht nur wesentliche Grundpfeiler unserer Ausbildung, sondern sind auch grundlegend für unseren Kollegalltag. Unser Studierenden-Schutzkonzept vermittelt daher unsere Handlungs- und Verhaltensrichtlinien für alle Ebenen des Kollegs und für alle involvierten Adressat*innen.