Fortbildungsseminare Wintersemester

Dauer pro Seminar: 15 Stunden
Seminarzeiten: Samstag 9:00 - 18:30, Sonntag 9:00 - 13:00 Uhr
Ort: Kolleg für Sozialpädagogik, Schlosshoferstraße 4/6/3, 1210 Wien
Teilnehmer*innenanzahl: max. 24 Personen
Kosten: 230.- Euro (Absolvent*innen der ARGE für Sozialpädagogik und der ARGE Bildungsmanagement bezahlen 140.- Euro)
Anmeldeblatt als PDF
Flyer zur Seminarübersicht 2025/26
Information und Anmeldung: office@sozialpaedagogik.at / Tel.: +43-(0)1-2699600
Anmeldeschluss für die Seminare ist jeweils drei Wochen vor Seminarbeginn vorbehaltlich freier Plätze im Seminar.
Seminare am 20. - 21. September 2025
Dieses Seminar wird drei Bereiche umfassen:
- Erstens werden die TeilnehmerInnen in verschieden Übungen selbst erleben, wie sich gewisse Handlungen, Entscheidungen, Anforderungen für sie anfühlen bzw. was sie in ihnen auslösen und werden erfahren, wie verschiedene Haltungen und Einstellungen der Fachleute (SozialarbeiterInnen, Sozialpädagoginnen, PsychologInnen usw.) unterschiedlich auf sie wirken
- Zweitens werden die SeminarleiterInnen sowohl Fallbeschreibungen als auch praxisorientierte Techniken und Methoden aus ihrem Berufsalltag einbringen.
- Drittens wird eine theoretische Einführung in das Arbeiten mit komplexen Familiensystemen erfolgen. Es werden Ansätze und Sichtweisen aus systemischen Theoriebildungen, aus tiefenpsychologischen Theorien und auch aus anderen Konzepten erarbeitet.
Mag.a Sabine Pikerle
Sozialpädagogin; Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik; Lebens- und Sozialberaterin, Lehrtätigkeit im Rahmen von Seminaren und Vorträgen
Dipl.Soz.Päd.(FH) Steffen Reim, MAS
Sozialpädagoge, Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung; Diplom in Mediation und Konfliktmanagement, ECo-C Trainer und Prüfer, Lehrtätigkeit im Rahmen von Seminaren und Vorträgen
Die Herausforderung delinquenten Verhaltens in der professionellen Betreuung, Begleitung und Beratung von Jugendlichen nimmt zu. Im Seminar werden anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen die Ursachen und Entstehung von Kriminalität veranschaulicht. Es werden Prinzipien einer professionellen Haltung, mögliche präventiven Maßnahmen wie auch Interventionsmöglichkeiten bei delinquenten Verhalten vermittelt. Anschließend lernen die TeilnehmerInnen Methoden und deren praxisorientierte Herangehensweise und Anwendung kennen.
Inhalt:
- Ursachen und Entstehung von Kriminalität
- Assessment von Risikofaktoren und Schutzfaktoren als Grundlage für eine professionelle Intervention.
- Best practice Modelle und Interventionskonzepte wie Good lives model, Desistance Theory und Risk needs Responsivity (RNP).
- Beziehungsgestaltung und Gesprächsführung
- Motivationsarbeit im Zwangskontext
- Fallarbeit und Rollenspiele
Methodik:
- Vortrag
- Gruppendiskussion
- Vertiefungsübungen
- Reflexion
Ziele:
- Jugendliche und junge Erwachsene beim Ausstieg von kriminellen Aktivitäten unterstützen zu können.
- KlientInnen proaktiv einen Rahmen anbieten um ein deliktfreies Leben zu begünstigen.
- Stärkung der persönlichen Kompetenz im Umgang mit Straffälligen Jugendlichen.
Siaka Jinadou
Dipl. Sozialpädagoge, Sozialpädagogisch-therapeutische Betreuung von Jugendlichen in Wohngemeinschaften, Supervisor und Coach, Bewährungshelfer bei NEUSTART. Schwerpunkte: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Migration & Integration, Kultur und Religion, Straffälligenhilfe
Der Alltag in einer Wohngemeinschaft ist oft stressig, laut und wild. Für Privatsphäre oder intime Gespräche bleibt da oft kein Platz. Wie also können wir als BetreuerInnen die Kinder und Jugendlichen in Wohngemeinschaften bei einer gesunden sexuellen Entwicklung unterstützen?
In diesem Seminar werden wir uns anhand der kindlichen sexuelle Entwicklung und vieler Beispiele aus der Praxis eine Form der Sexualpädagogik erarbeiten die Kinder und Jugendliche, auch unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen positiv bestärken kann.
Sexualpädagogik ist eine Haltung. In der sozial- und sexualpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Wohngemeinschaften ist es wichtig sich dieser Haltung klar und bewusst zu sein um reflektiertes und positives Arbeiten zu ermöglichen. Das Bewusstwerden der eigenen Biografie ist, gerade im Bereich der Kinder und Jugendarbeit und vor allem im sexualpädagogischen Arbeitsfeld, unerlässlich.
Gemeinsam erarbeiten wir uns mit Leichtigkeit und Kreativität ein Handwerkszeug für den sozial- wie sexualpädagogischen Alltag.
Tamara Felbinger, BA
Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin, Sexualpädagogin, klinische Sexologin. Arbeit in der offenen Kinder und Jugendarbeit. Gründung eines autonomen Jugendzentrums in NÖ. 6 Jahre Tätigkeit in einer Wohngemeinschaft der Kinder und Jugendhilfe. Diverse Vorträge und Workshops zum Thema sexualpädagogisches Arbeiten für verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Arbeit als Beraterin bei der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (seit April 2020).
Die Ukulele ist ein wunderbares Instrument. Auf den ersten Blick oft belächelt, findet die Ukulele auch in Profi-MusikerInnen-Kreisen großen Anklang. Schnell sind die grundlegendsten Akkorde zu lernen, mit denen sich schon viele Lieder begleiten lassen. Zudem ist sie durch ihre Größe leicht überall hin mitzunehmen.
In erster Linie geht es in diesem Workshop darum, ein Basiswissen und die ersten Akkorde und Schlagmuster zu erlernen, des Weiteren jedoch auch ein Vertrauen in die eigene Musikalität (wieder) zu entdecken und zu verstehen, dass wir auch ohne viel musiktheoretischem Wissen Musik „verstehen“, indem wir sie intuitiv wahrnehmen und dieser Wahrnehmung vertrauen.
Nach ca. 15 Stunden Kursdauer ist des den Teilnehmerinnen und Teilnehmern möglich, sich selbst zu begleiten und sie verfügen über genug Wissen und Technik, um ihr Ukulelespiel selbst weiter zu entwickeln. Durch das intensive, gemeinsame Musizieren wird, anhand vieler Musikbeispiele, das Gelernte gleich in die Tat umgesetzt!
Keine Vorkenntnisse notwendig! - Eigene Ukulele von Vorteil!
Mag. (FH) Christof Birkmayer
Absolvent des American Institute für Music (Fach: Gesang), ständiger Gast beim Ersten Wiener Ukulele Stammtisch (WUST), Co-Organisator der „First Vienna Ukulele Night“, Gründungsmitglied und Obmann des Vereins „Flying Ukuleles – Ukulele Club Austria“ zur Förderung des Ukulelespielens in Österreich, Unterrichtstätigkeit (Ukulele für Anfänger) in der GEA-Akademie in Schrems (mit Michael Roselieb), bei Lyma Wien sowie in ganz Österreich, in der Sommerakademie (SOAK) auf Zakynthos und bei der ARGE Sozialpädagogik in Wien; diverse musikalische Projekte in Wien
Seminare am 18. - 19. Oktober 2025
Dieses Seminar umfasst folgende Bereiche:
- Sexuell misshandelnde Familien
- Sexualisierte Gewalt
- Inzestdynamiken
- Täter und Täterinnenstrategien
- Sexuelle Gewalt in Institutionen
- Verdachtsstufen bei sexuellem Missbrauch
- Fallbeispiele aus der Praxis
- Erarbeitung eines Kurzkonzeptes als Präventionsprogramm gegen sexuelle Übergriffe innerhalb von Gruppen
Peter Sarto
Sozialpädagoge, Erlebnispädagoge, Ombudsmann der Kinder und Jugendanwaltschaft, Coach für NEUE AUTORITÄT, Koch. Seit vielen Jahren in Vortrags- und Schulungstätigkeit von MitarbeiterInnen der Stadt Wien zu Gruppendynamik. Zuvor viele Jahre in Unterbringungseinrichtungen und als Erlebnispädagoge der Stadt Wien. Betreuung (Krisenabklärung) von Minderjährigen in Krisenzentren, Einzelbetreuung von Jugendlichen. Aus- und Weiterbildungen bei Drin. M.L. Conen und Drin. Richter-Unger über Missbrauchsdynamiken und Missbrauch in Institutionen. www.kija.at
Wenn du dich manchmal - frei nach unserem Ex-Finanzminister - zu uncool, zu alt und zu dumm für Social Media fühlst, bist du in diesem Wahlseminar genau richtig. Spoiler: Wir werden am Ende des Seminars drauf kommen, dass nichts davon zutrifft. Was ein Spoiler ist, finden wir auch heraus, wenn du willst. *lel*
Soziale Medien sind ein integraler Bestandteil im Leben unserer jungen Klient:innen. Trauen wir uns in diese mitunter angsteinflößende, fremde Welt hinein, ist das eine sichere Investition in die Beziehung zu unseren Klient:innen. Wir lernen sie besser kennen und beginnen ihre Sprache zu sprechen. Das schafft Nähe und vermittelt das gute Gefühl, verstanden zu werden.
Also: Trauen wir uns. In den zwei Seminartagen stellen wir uns gemeinsam der digitalen Lebensrealität unserer Klient:innen, tauchen ein in die bunte Welt von Google, Facebook, Tiktok und co. und diskutieren schonungslos die Licht- und Schattenseiten von sozialen Medien. Auf dieser Entdeckungsreise wirst du konkrete Ideen und Impulse für deine sozialpädagogische Arbeit mitnehmen. Versprochen.
Für dieses Seminar brauchst du - wenig überraschend - kein Vorwissen. Einen Laptop oder ein Smartphone solltest du mitbringen. Und Neugier. Jede Menge Neugier.
Henric Wietheger
hat “Journalismus und PR” studiert, in zahlreichen Redaktionen Österreichs gearbeitet und schließlich auf digitale Kommunikation spezialisiert. Bei der Wiener Digitalagentur “virtual identity” hat er als Social Media Specialist und Consultant über 25 internationale Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Welt begleitet. 2022 hat der gebürtige Deutsche das Kolleg für Sozialpädagogik absolviert.
Krisen gehören zum Arbeitsalltag der sozialpädagogischen Arbeit. Ob emotionale Ausnahmesituationen, Konflikteskalationen oder psychische Notlagen: In solchen Momenten ist professionelles, sicheres und reflektiertes Handeln gefragt.
Dieses Seminar bietet einen praxisnahen Zugang zur Krisenintervention, es vermittelt theoretische Grundlagen ebenso wie konkrete Handlungs- und Psychohygienestrategien für den Berufsalltag.
Im Mittelpunkt stehen die Reflexion des eigenen Handelns, Methoden und Übungen zur Stärkung der persönlichen und fachlichen Handlungskompetenz und der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmer:innen.
Martin Fath-Graf
Sozialpädagoge und systemischer Berater. Referent, Trainer, Coach. Lehraufträge: FH Campus Wien, Kolleg für Sozialpädagogik der ARGE Wien
Egal wie unbegreiflich die oftmals sehr herausfordernden Verhaltensweisen bindungstraumatisierte Personen mitunter auch für Professionist:innen zu sein scheinen, mit einen Blick auf die Neurobiologie von Trauma und entwicklungshemmende Lebenserfahrungen wird Vieles klarer und damit der gute Grund dahinter ersichtlich.
Dieses Seminar soll ein Grundwissen darüber vermitteln, wie sich Bindungstraumata auf das menschliche Nervensystem auswirken und damit Erklärungsansätze für schwierige Verhaltensweisen und Eskalationen aufzeigen. Weiters werden die Unterschiede zwischen verschiedenen Formen von Eskalationen erläutert, mit Hinblick auf die Neurowissenschaften mögliche Interventionen vorgestellt und anhand traumatherapeutischer Konzepte vertiefendes Wissen für die Begleitung von traumatisierten Personen in schwierigen Betreuungssituationen vermittelt. Für einen bestmöglichen Transfer der präsentierten Inhalte in die pädagogische Praxis sind alle Teilnehmer:innen eingeladen, die vorgestellten Theorien und Methoden anhand eigener Fallgeschichten zu diskutieren und reflektieren.
Inhaltliche Schwerpunkte des Seminars:
- Neurobiologische Grundlagen mit Hinblick auf Bindungstraumata
- Regulationsmechanismen des Nervensystems
- Traumtherapeutische Konzepte und Modelle (z.B. Ego-State-Therapie, NARM, etc.)
- Erweiterung von Selbst- und Co-Regulationskompetenzen
- Grundlegende Methodik der gewaltfreien Deeskalation
- Reflexion erlebter Eskalationen im sozialpädagogischen Kontext
Dominik Lang
ist quereingestiegener Sozialpädagoge und nach knapp 10 Jahren in der sozialtherapeutischen und -psychiatrischen Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2020 Teil des Leitung-Tandems der sozialpsychiatrischen Kleingruppen TURN, der Oasis Socialis KiJu gem. GmbH. Seit nunmehr 2 Jahren unterrichtet er als Trainer für NeuroDeeskalation® Personen und Teams aus unterschiedlichen Bereichen der psychosozialen Arbeit.
Erlebnispädagogik liegt im Trend – und das zurecht. Abseits rein kommerzieller Outdoor- und Actionangebote bietet sie fundierte, wertvolle Methoden für die sozialpädagogische Praxis. Lernen mit "Hand, Herz und Hirn": Im Zentrum steht dabei das Zusammenspiel von Individuum, Gruppe und Natur, das wir in diesem Wahlseminar erleben und erkunden werden. Wir verlassen bewusst den gewohnten Seminarraum, um die Natur als Lern-, Erfahrungs- und Entwicklungsraum zu nutzen. Die Teilnehmenden erleben die Grundlagen erlebnispädagogischer Arbeit aus erster Hand: über Selbsterfahrung, Gruppenerleben und die Natur als ressourcenreichen Rahmen.
Die Inhalte gestalten sich prozessorientiert und je nach Vorerfahrung / Interessenlage der Teilnehmenden:
- Einführung in erlebnispädagogische Ansätze: handlungs-, prozess- und ressourcenorientiert
- Praktische Übungen, kooperative Spiele, Biografiearbeit und Landart
- Natursensibilisierung
- Raum für persönliche Erfahrung, Austausch und Transfer in die eigene (zukünftige) Praxis
Dabei wird je nach Zielsetzung und Dynamik der Gruppe wechselweise das Individuum, die Gruppe oder die Natur in den Fokus genommen. So entsteht ein ganzheitlicher Blick auf die Potenziale (und auch Grenzen) erlebnispädagogischer Arbeit im sozialpädagogischen Kontext.
Hinweis: Seminarort bei Neuwaldegg - bitte wetterfeste Kleidung, feste Schuhe und Lust auf Bewegung und Begegnung mitbringen – wir sind draußen!
Larissa Breitenegger, BA
ist freiberufliche Outdoortrainerin. Somatic Experiencing (SE)® i.A. Mehrjährige Praxis als Jugendarbeiterin in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Organisation zahlreicher erlebnispädagogische Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen, u.a. mit sozialpädagogischen Einrichtungen. www.gruentrieb.at
Du wolltest schon immer mal in einem Chor singen? Dann gibt es jetzt die Gelegenheit dazu im Rahmen eines Wahlseminares! Wichtig ist, dass du Lust auf Singen hast, egal ob und wie viel Vorerfahrung du mitbringst.
Beginnend mit Aufwärmübungen für die Stimme werden wir ein- und mehrstimmige Lieder und Kanons singen, aber auch Improvisations-Spiele mit der Stimme ausprobieren. Du kannst auch Lieder mitbringen, die du gerne mit der Gruppe singen möchtest.
Wir treffen uns einmal monatlich Montags im Musikraum zum Singen.
Mag.a Manuela Hadler-Heinrich
Studium Musik- und Bewegungspädagogik/ Rhythmik MB, Weiterbildungen im Bereich Percussion, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im pädagogischen und sonderpädagogischen Bereich, Unterrichtstätigkeit in der Elementarpädagogik Ausbildung (BAfEP), künstlerische Tätigkeit, Referentin am Kolleg für Sozialpädagogik
In der Beratung und im Alltag mit Klient*innen verlassen wir uns oft auf kognitive Prozesse und versuchen vieles über Sprache zu steuern. Dabei vernachlässigen wir oft eine unserer wertvollsten Ressourcen für Entscheidungen, Lösungen und Veränderung: unseren Körper. Weil wir wenig gewohnt sind, auf unseren Körper zu hören, entscheiden wir manchmal sogar entgegen unserer dezidierten körperlichen Wahrnehmung.
Dieses Seminar vermittelt, wie wir genauer hinhören und Embodiment-Ansätze gezielt nutzten können. Die Körperempfindungen werden in den Beratungsprozess einbezogen, um nachhaltige Erkenntnisse zu ermöglichen. Durch bewusste Körperarbeit können Emotionen und Denkmuster positiv beeinflusst werden.
Das Seminar bietet:
- Methoden aus dem Bereich der hypnosystemischen und neurosomatischen Beratung um den Körper als Ressource in der Beratung zu nutzen
- Verbindung von Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen
- Übungen zur Körperresonanz und zum achtsamen Spüren
- Reflexion über Körper-Signale und ihre Bedeutung für Entscheidungsprozesse
- Praktische Methoden für den Einsatz in der Arbeit mit Klient*innen
Methoden & Arbeitsweise: Das Seminar kombiniert kurze theoretische Impulse mit vielen praktischen Übungen und Selbsterfahrung. Neben kurzen Inputs arbeiten wir mit Körperwahrnehmung, Bewegung und Reflexion, um die Verbindung zwischen Körper und Entscheidungsprozessen erlebbar zu machen. Die Methoden sind leicht in den Beratungsalltag integrierbar. Sie sind sowohl für Berater*innen als auch Klient*innen hilfreich.
Mag.a Nicola Leicht
hat Soziologie und Ethnologie studiert, ist aktuell diplomierte Lebens- und Sozialberaterin, hypnosystemischer und neurosomatischer Coach, Tanz- und Bewegungspädagogin sowie Mediatorin. Sie leitet die „Servicestelle Freiwilliges Engagement“ bei der Caritas Wien und ist als Trainerin in der Erwachsenenbildung tätig. Ihr ist ein körperorientierter Ansatz wichtig, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Ressourcen bewusst zu nutzen und Entscheidungen klar und stimmig zu treffen. www.nicola-leicht.at
Mag.a Karin Kornprobst
als Pädagogin, Klinische - und Gesundheitspsychologin, Arbeitspsychologin und systemische Supervisorin arbeite ich seit 20 Jahren im psychosozialen Feld, viele Jahre als Führungskraft beim Verein LOK (Leben ohne Krankenhaus), als Lehrende und in eigener Praxis. Berufsbegleitende Lehrgänge in Hypnosystemik (Gunther Schmid), Somatic Experience (Peter Levine) und Achtsamkeit (Jon Kabat Zinn) haben meine Arbeitweise erweitert, denn all diese Techniken und Ansätze haben eines gemeinsam: Gefühle, Emotionen, Gedanken und Körperempfindungen werden als Einheit und im Wechselspiel miteinander betrachtet. Mit unserem Körper im Team lässt es sich leichter und befreiter leben und arbeiten.
Seminare am 8. - 9. November 2025
Der Reiz triggert eine von der Stressachse [Hypothalamus–Hypophyse–Nebennieren] ausgelöste, automatisch ablaufende Reizantwort, die das autonome Nervensystem aktiviert. Diese physiologische Reizantwort ist eine evolutionär konservierte Reaktion, die ihren Ursprung in der Sicherung unseres Überlebens hatte.
Aus neurobiologischer Sicht lässt sich das vereinfacht wie folgt erklären: Traumata sind eine Form der Angstkonditionierung, die über die Amygdala vermittelt wird (die Amygdala ist eine Gehirnregion, die die “Stärke” von Gedächtnisinhalten emotionaler Ereignisse kodiert, d.h. sie kennzeichnet wie wichtig einzelne Erfahrungen für das eigene Überleben sind.) Die Amygdala ihrerseits sendet neuronale Impulse an das Stammhirn ein archaisches, auf unser Überleben gepoltes Hirnareal, das blitzschnell die Entscheidungsgewalt übernimmt indem es die autonomen Funktionen des Körpers – wie Atmung und Kreislauf – der Stresssituation anpasst. Darüber hinaus sendet die Amygdala Nervenimpulse an Hypothalamus im Zwischenhirn, der die Hochregulation von Stresshormonen (z.B. Cortisol, Adrenalin, etc.) verursacht. Bei traumatisierten Menschen geschieht das scheinbar ohne Anlass (weil diese physiologische Stressantwort von konditionierten Stimuli getriggert wird, die oft nicht einmal der Person selbst bewusst sind, z.B. bestimmte Geräusche, Gerüche oder visuelle Reize, die der ursprünglichen Trauma-auslösenden Situation ähneln) und das bringt Betreuungspersonen in größte Not.
Inhalt:
Bei diesem Wahlseminar geht es um Prävention, Früherkennung und Einschätzung von Gruppendynamik und Techniken der Neuen Autorität. Zahlreiche Fall- und Praxisbeispiele, verbale und non verbale Methoden sollen eine Weiterentwicklung des eigenen Verhaltensrepertoires ermöglichen. Der Ansatz lautet: „Ich kann dich nicht verändern, aber mein Werkzeug erweitern und mich sogar in scheinbar ausweglosen Situationen umcodieren.“
Schwer traumatisierte Menschen berühren immer unsere eigenen Verletzungen und das bewirkt in vielen Fällen ein konfliktreiches Zusammenleben, das die gesamte Entwicklung der betreuten Kinder und Jugendlichen negativ beeinflusst. Gute Arbeitsprozesse und Beziehungsqualität gehen dadurch verloren, Potentiale können nicht entfaltet werden.
Letztendlich geht es um Techniken des zugewandten Vertrauensaufbaus. Dadurch entwickelt sich die Fähigkeit zur Bindung, wenn die Bezugsperson Gefühle erkennt, richtig interpretiert, angemessen und zeitnah darauf reagiert und diese der betroffen Person „übersetzt“. Auf diese Weise kann eine heilsame Beziehung entstehen. Nur wenn die Gefühle wahrgenommen, erkannt und richtig interpretiert werden, können sie gesteuert werden.
- Theorie und Praxis
- Risikoeinschätzung bei aggressiven Verhalten
- Neue Autorität
- Präsenz und Resonanz
- Role models
- Anwendungswissen und Selbstschutztechniken
- Erfassung von Aggressionsereignissen
- Konfliktlandschaften
- Stressverarbeitung (biografisch, episodisch, narrativ)
Peter Sarto
Sozialpädagoge, Erlebnispädagoge, Ombudsmann der Kinder und Jugendanwaltschaft, Coach für NEUE AUTORITÄT, Koch. Seit vielen Jahren in Vortrags- und Schulungstätigkeit von MitarbeiterInnen der Stadt Wien zu Gruppendynamik. Zuvor viele Jahre in Unterbringungseinrichtungen und als Erlebnispädagoge der Stadt Wien. Betreuung (Krisenabklärung) von Minderjährigen in Krisenzentren, Einzelbetreuung von Jugendlichen. Aus- und Weiterbildungen bei Drin. M.L. Conen und Drin. Richter-Unger über Missbrauchsdynamiken und Missbrauch in Institutionen. www.kija.at
Careleaver verstehen und stärken – praxisnah von Expert*innen mit eigener Careleaving-Erfahrung
In diesem praxisorientierten Blockseminar dreht sich alles um junge Erwachsene, die nach der stationären Jugendhilfe („Careleaver“) ins eigenständige Leben starten. Durch einen kinderrechtsbasierten Ansatz lernen Studierende, diese jungen Menschen in ihrer einzigartigen Lebenssituation besser zu verstehen, ihre Rechte zu achten und ihre Bedürfnisse gezielt zu unterstützen.
Besonders spannend: Das Seminar wird von zwei Expert*innen mit eigener Careleaving-Erfahrung geleitet. Sie teilen persönliche Einblicke, erprobte Praxisbeispiele und konkrete Handlungsempfehlungen, die vielseitig eingesetzt werden können. Ziel ist es, Studierende optimal auf die Begleitung von Careleavern vorzubereiten und so deren Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig zu fördern.
Vicky Ulrich-von der Weth
ist Expertin mit eigener Careleaving-Erfahrung und engagiert sich im Vorstand des Careleaver e.V. Deutschland sowie im Leitungsteam des Careleaver Vereins Österreich.
Georg Thurnwalder
hat ebenso eigene Careleaving-Erfahrung und engagiert sich im Leitungsteam des Careleaver Vereins Österreich.
Alter und Vergesslichkeit gehören oft zusammen, aber wann wird daraus mehr? Je älter wir werden, desto höher ist die Chance, dass wir an einer Form der Demenz erkranken. Schon jetzt ist jede siebte Person über 80 von Demenz betroffen, bis 2050 soll sich die Zahl verdoppeln. Leider tritt sie auch vermehrt schon in jüngeren Jahren auf. Was passiert bei der Demenz mit dem Gehirn, welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Betroffenen und deren Angehörigen und was kann gegen Demenz unternommen werden? Wir werden uns in diesem Workshop auch mit den biologischen Alterungsprozessen und den physischen, psychischen und sozialen Auswirkungen des hohen Alters beschäftigen.
Die Betreuung von Menschen mit Demenz erfordert ein hohes Maß an Wissen, Einfühlungsvermögen, Geduld, Wertschätzung und eine hohe Frustrationstoleranz. Auch Menschen mit Demenz haben Bedürfnisse die erfüllt werden müssen. Da Demenz in vielen Formen und Abstufungen auftritt, brauche wir auch ein breites Repertoire an Handlungsmöglichkeiten um darauf zu reagieren. Ein wichtiger Baustein in der Demenzbetreuung ist die validierende Kommunikation. Dazu ist es sehr hilfreich die Biographie des Betroffenen zu kennen. Wir werden verschiedene Möglichkeiten der Demenzbetreuung und Beschäftigungsangeboten besprechen und gegenüberstellen. Genauso wichtig sind die rechtlichen Rahmenbedingungen die in der Betreuung zu beachten sind.
Andrea Goldemund, MSc
Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, Ausbildung validierende Pflege. Langjährige Berufserfahrung in der Altenpflege und Demenzbetreuung, Leitung einer Austauschgruppe von Angehörigen von an Demenz erkrankten Menschen
Ausgehend von der Idee, dass Kommunikation mit anderen erst dann gelingen kann, wenn ich mir meiner selbst bewusst bin, habe ich mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 9-15 Jahren in den letzten Jahren ein Projekt entwickelt, zu dem wir uns einmal wöchentlich trafen. Zuerst begannen wir mit uns selbst und arbeiteten uns danach zu Beziehungen mit anderen weiter. Diese Gruppe entwickelte sich bei den Kindern und Jugendlichen bald zu einem sehr beliebten Fixpunkt ihrer Woche.
Das Seminar ist eine bunte Mischung aus ruhigeren Körperübungen, Informationssequenzen, Gesprächen und Gruppenspielen.
Ziele:
- die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern,
- Fakten über den menschlichen Körper zu erfahren
- sich selbst, den eigenen Körper und die eigenen Gefühle besser kennenzulernen
- andere besser kennenzulernen
- sich selbst und andere wertzuschätzen
- sich anderen gegenüber zu öffnen, von sich und seinen Gefühlen zu erzählen
- anderen zuzuhören
- zu erkennen, dass jeder Mensch ganz besonders und einzigartig ist und damit auch jede:r andere Gedanken und Meinungen hat
- …und es Vieles gibt, das uns verbindet
- Entspannungstechniken kennenzulernen
- Gelingende Kommunikation zu ermöglichen
- Spaß miteinander zu haben und zu lachen, zu spielen und die Gruppe zu genießen
Der Kurs beruht auf folgenden Säulen:
- Körper/Wahrnehmungsübungen (Körperübungen, Atemübungen, Meditationen, Sinnesübungen, Naturübungen)
- Information (Fakten über den Körper, Kommunikationsmodelle, Entspannung-Stress)
- Viel Austausch nach den Übungen „Wie war es für dich?“ (erzählen und den anderen zuhören)
- Geschichten aus verschiedenen Kulturen zu verschiedenen Themen hören
- Lebens-Geschichten über inspirierende Personen
- Spiele (die 4 Temperamente, Gefühle, Rollenspiele, Improtheater)
Sehr gerne würde ich meine Erfahrungen und meine zusammengestellten Unterlagen mit anderen Pädagog:innen teilen!
Maya Vera Wenth
Neben einigen Ausbildungen (Volksschullehramt, Freizeitpädagogik, Montessori...) haben mich das Geschichtenerzählen, das kreative Schreiben und mein großes Interesse, wie Kommunikation gelingen kann, durch mein Leben begleitet. Dabei habe ich mit den Jahren Erfahrungen mit Menschen aller Altersstufen (Kindergruppe, Schule, Tages und Wohnbetreuung beeinträchtigter Erwachsener) gesammelt, die ich als großen Schatz empfinde. Besonders viel über Lebenszusammenhänge lerne ich in unserem Wohnprojekt in den Voralpen (Lebensraum Niederhof) beim Kommunizieren und Organisieren, in meiner Familie und mit den vielen Menschen, mit denen ich arbeite.
Die pädagogische Arbeit ist immer zugleich Beziehungsarbeit, ist diese doch der Nährboden, auf dem jedes pädagogische Handeln letztlich erst gelingen kann.
In diesem Sinne geht es in diesem Seminar darum, den humorvollen Blick auf das Leben und die Begegnungen darin zu schulen und zu schärfen, um dadurch mit sich selbst und anderen Menschen in Beziehung zu treten. Weil: Lachen kann entspannen, verbinden und Augenhöhe schaffen. Lachen kann entlasten und befreien - und Lachen kann Spaß machen. Wenn es passt und stimmig ist.
Wir werden mit Hilfe von Methoden aus dem Humor- und Mentaltraining, Improvisation und Bühnenarbeit die eigene Humorbiografie ergründen, den uns eigenen Humor erforschen, um uns selbst und dem, was uns umgibt, mit einem „Ja!“ im Herzen zu begegnen. Wir werden schauen, was Humor so kann und darf und wo auch seine Grenzen sind.
Ziel ist es, konkrete Methoden zu entdecken und zu erlernen, um das Gewonnene ins(sozial-)pädagogische Handeln mitzunehmen. So erweitern wir unsere Beziehungskompetenz, lernen, entspannter mit herausfordernden Situationen umzugehen, üben uns im Mitfühlen und lernen, auch uns selbst zu stärken - und nicht immer ganz so ernst zu nehmen.
Christian Edbauer
ist Dipl.-Sozialpädagoge, Mentaltrainer, Musiker, Humorberater und Papa. Er ist zudem als Referent für Workshops zu psychosozialen Themen an Schulen in Wien und Niederösterreich tätig.
Seminare am 22. - 23. November 2025
Über den Körper und die Bewegung erfahren wir uns selbst und unsere Umwelt. In diesem Seminar widmen wir uns dem Körper, der Bewegung und dem Tanz als Ressource in der sozialpädagogischen Praxis.
Der Körper ist in der sozialpädagogischen Praxis allgegenwärtig. Über unseren Körper können wir ausdrücken, was sonst nicht möglich ist. Im Blickwinkel der Beziehung zu uns selbst und zu unserer Umwelt wird in diesem Seminar erkennbar, dass Beziehung immer im Spannungsfeld zwischen körperlicher und emotionaler Wahrnehmung stattfindet und „ in Beziehung gehen“ nicht als ausschließlich kognitiver Vorgang verstanden werden kann.
Im Prozess der Gruppen- und Einzelerfahrung wollen wir uns auf unseren Körper und unsere Bewegungen einlassen und konzentrieren, tänzerische Element erleben und erfahren, dass wir
- durch unseren Körper mit unserer Umwelt in Kontakt treten.
- durch unseren Körper mit unserem Gegenüber und unserer Umwelt kommunizieren.
- durch unseren Körper verbinden und trennen.
- durch unseren Körper annehmen und ablehnen.
- durch unseren Körper Grenzen überwinden und setzen können.
Ein spannendes und herausforderndes Seminar, welches den Blickwinkel auf seinen eigenen Körper und seine Bewegungen, aber auch auf das pädagogische Handeln erweitern und verändern wird.
Mag.a Susanna Schneider
Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Studium Pädagogik mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, Ausbildung zur Theaterpädagogin BuT, tätig als Theaterpädagogin mit unterschiedlichen Zielgruppen, Fachtrainerin in der Erwachsenenbildung, Angebot von Workshops im Bereich Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung www.stueckwerk-kantine.jimdo.com
Mag.a (FH) Christa Höchstätter
Arbeit mit Menschen in vielschichtigen Bereichen: von einem Wirtschaftsstudium an der FH, zur Ausbildung zum systemischen Coach und zur Trainerin in der Erwachsenenbildung, über die Personalentwicklung zur Personalleitung, über das Körperbewusstsein zur ganzheitlichen Ausdrucks-und Tanzpädagogin hin zur „Systemischen und Integrativen Bewegungslehre“®.
„…The more you use, the more you have.“ (Maya Angelou)
Im Mittelpunkt des Seminars stehen Experimentierfreude, Spaß und Kreativität. Wir arbeiten mit verschiedensten Methoden und unterschiedlichen Materialien. Bereits Bekanntes kann vertieft und Unbekanntes ausprobiert werden. Unserer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Wir beschäftigen uns einerseits mit uns Selbst und unserer künstlerischen Ader und gleichzeitig erproben wir vielfältige Methoden, die wir im sozialpädagogischen Kontext einsetzen werden.
Theoretischer Input:
- kunst- und gestaltungspädagogische Grundlagen zu:
- Arbeitsplatz, Zeit, Methoden, Materialien, Ziele, Rolle der Sozialpädagog*innen.
Praktische Arbeit:
- Arbeiten mit Acrylfarben
- Collage
- lufthärtende Modelliermasse
- Aquarellfarben
- Pastell- und Ölkreiden
- Ressourcenschonendes Arbeiten mit Kartons und anderem Verpackungsmaterial
Anhand unseres dreidimensionalen mixed media Kunstwerks stellen wir uns abschließend folgende Fragen:
- Wie war der Prozess?
- Was hat mich überrascht?
- Was mache ich nie wieder?
- Was lässt sich mit meiner Zielgruppe tatsächlich umsetzen?
- Wie habe ich mich gefühlt?
- Was bleibt mir in Erinnerung?
Für das Seminar sind keinerlei Vorkenntnisse nötig.
Ich freue mich, wenn die Teilnehmer*innen Schachterln, Kartons, Schuhkartons, Verpackungsmaterialien und Foto-, Kunst-, Garten-, Reise-, oder Mode- Magazine sammeln und mitbringen.
Loibl Susanne, BA
Studium der Kultur und Sozialanthropologie, Dipl. Sozialpädagogin, Dipl. Kunst und Gestaltungstherapeutin. Mitglied im österreichischen Berufsverband der Kunsttherapeutinnen. ÖBKT. Vortragende an der ARGE für Sozialpädagogik in den Fächern Praxis/Supervision und BE/WE/TG, Berufstätigkeit im Rahmen der Wiener Kinder und Jugendhilfe seit 2006 in Krisenzentren und aktuell in einem Familienzentrum. Verein Wiener Jugendzentren (Projekt MädchenART:ig), Caritas Wien, BBI und WIJUG.
Seminare am 6. - 7. Dezember 2025
SozialpädagogInnen sind in ihrer Arbeit häufig damit konfrontiert, KlientInnen in Krisensituationen so anzuleiten oder zu begleiten, dass diese wieder eine funktionale Handlungsfähigkeit und in weiterer Folge Selbstwirksamkeit erlangen. Dies bedarf unterschiedlicher Interventionstechniken und individueller, ressourcenorientierter Akzentuierungen.
Eine dieser Techniken ist die Arbeit mit sogenannten Skills. Skills sind Fertigkeiten, die zur Bewältigung emotionaler Ausnahmesituationen, psychischer Krisen oder einfach schwieriger Alltagssituationen befähigen sollen. Häufig kommen KlientInnen allerdings nach psychiatrischen Aufenthalten mit „Skillsplänen“ oder „Skillslisten“ zurück ins sozialpädagogische Setting, ohne bereits die entsprechende Selbstwirksamkeit in Bezug auf die Arbeit mit Skills erlangt zu haben.
In diesem Seminar sollen daher jene Techniken, Übungen und Interventionsmöglichkeiten aus dem Skillstraining aufgezeigt, besprochen und gemeinsam erarbeitet werden, die auf Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit abzielen, im Hier und Jetzt operieren und sich somit ideal für die akute sozialpädagogische Krisenintervention und -prävention eignen, sowie zur weiterführenden Arbeit mit „Skillsplänen“ und „Skillslisten“ befähigen.
Inhalt:
- Einführung in das Thema mit praktischer Übung, Wissensstand der TeilnehmerInnen,
- (Vor-)Erfahrungen mit Skills
- Herausforderungen und mögliche Überforderungen in der Arbeit mit psychisch kranken Jugendlichen im stationären sozialpädagogischen Setting
- Psychiatrische Krisen, Selbstverletzung, Dissoziation, Spannungsmuster unterschiedlicher Störungsbilder, Beispiele aus der Praxis
- Beispielhafte praktische Übung aus dem Skillstraining
- Skillstraining – Ursprung, spezifische Didaktik und sozialpädagogische Adaption, Validierung und Invalidierung in Sprache und Kontakt, Dialektikbegriff, Akzeptanzbegriff
- Von der Theorie zur Praxis: Interventionspyramide, Spannungskurven und Wochenprotokolle, Krisenpläne, Situationsanalysen, Arbeiten mit ausgewählten Skills, Skillsketten, Training – Anwendung – Evaluation, Gruppe vs. Einzelbetreuung
- Anschauungsmaterial, Fallbeispiele aus der Praxis, Rollenspiele, Gruppentraining/Gruppenarbeit
- Grenzen des Skillstrainings
- Abschluss und Reflexion
Paul Donnerbauer
diplomierter Sozialpädagoge, DBT-Skillstrainer, gruppenpsychoanalytischer Team- und Organisationsentwickler in Ausbildung, Betriebsrat, Tauchlehrer; arbeitet in der stationären Betreuung von Jugendlichen mit psychiatrischen Diagnosen in Wien (JWG Festland GmbH);
Öfter als gedacht suchen Menschen soziale Dienste auf, weil sie vom sozialen Umfeld, Angehörigen, Freunden aber auch professionellen Helfer*innen dazu gedrängt werden. Aber nicht nur solche formellen und informellen Netzwerke sorgen für Kontaktaufnahmen; auch vielerlei rechtliche Normen lassen Zwangskontexte entstehen.
In diesem Seminar widmen wir uns den besonderen Herausforderungen und Dynamiken des Arbeitens in so einem Zwangskontext. Wir beleuchten die rechtlichen Spezifika und die Herausforderungen an Kommunikation und Betreuungsalltag in den jeweiligen, speziellen Feldern sozialer Arbeit.
Die Teilnehmer*innen sollen auch nicht normative geregelte Formen von Zwangskontexten erkennen lernen sowie praxisnahe Methoden und Strategien, um professionell und empathisch mit Menschen zu arbeiten, die unter Zwangsbedingungen stehen, erhalten.
Darüber hinaus werden Reflexionen durch Fallbeispiele und interaktive Übungen genutzt, um die theoretischen Inhalte zu vertiefen und auf reale Arbeitssituationen anzuwenden.
Lukas Kapfhammer
Systemischer Organisationsberater, Supervisor und Coach (ÖVS), Sexualpädagoge & Skilehrer, psychiatrischer Gesundheits-& Krankenpfleger, Trainer & Referent für diverse Sozialberufe; Seit 2010 Tätigkeit im Sozialmanagement (Kinder-& Jugendhilfe, Psychiatrische und forensische Nachsorge sowie Behindertenhilfe bei der Caritas OÖ / NEUEWEGE gGmbH / CARDO gGmbH)
Es gibt 3 Wegweiser zu unserem inneren Wohlbefinden: Ernährung (Essen und Trinken), Bewegung (für Muskeln, Gehirn und Nerven) und der Umgang mit und die Bewältigung von Reizüberflutung bzw. übermäßiger Beanspruchung.
In unserem Workshop wollen wir den dritten Weg näher beleuchten, einen Gedankenaustausch eröffnen und gemeinsam Ideen und Anregungen für mehr Achtsamkeit und Ausgeglichenheit sammeln. Wir möchten Regenerationsroutinen, Entspannungsinseln, Ruheoasen und Erholungsrituale in Form von Mini-Interventionen erkunden, mit dem Ziel den Stresspegel im Berufsalltag zu senken. Unser Anliegen ist es, mit diesem Workshopeinen präventiven Beitrag zur individuellen Gesundheit im pädagogischen Kontext zu leisten.
Unser Beweggrund: Wir sind der Meinung, dass Sozialpädagog*innen mit einer hohen emotionalen Belastung konfrontiert sind. Wir nehmen ebenso die Bedeutsamkeit dieser Berufsgruppe für die heranwachsende Generation und unserer Gesellschaft im Allgemeinen wahr. Ausdiesem Grund ist es aus unserer Sichtwichtig, das subjektive Wohlbefinden dieser Berufsgruppe in den Fokus zu rücken.
Ablauf / Methoden: Theoretische Inputs, Praktische Übungen, Reflexion / Austausch, Padlet (als digitales Handout)
MMag.a Bernadette Mader und Mag. a Sabrina Staringer
Abgesehen von unseren Ausbildungen in den Bereichen Pädagogik, Achtsamkeitstraining, Mentaltraining und Lebens-und Sozialberatung haben wir durch unsere langjährigen beruflichen Erfahrungen im Bereich der sozialen Arbeit viel Einblick in die Belastungen von Sozialarbeiter*innen gewinnen können. Unser Ziel ist es, durch theoretische und praktische Inputs die Arbeits- und Lebensqualität unserer Workshopteilnehmer*innen zu erhöhen.
Seminare am 20. - 21. Dezember 2025
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Friedrich von Schiller)
„Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen, als im Gespräch in einem Jahr.“ (Platon)
Dieses Seminar widmet sich einer in der Literatur wie auch in der Praxis vernachlässigten Form des Spieles: dem Brett-, Gesellschafts-, Kooperationsspiel. In den meisten WGs sind außer Computerspielen, nur noch Spielesammlungen, ein Schachspiel oder Backgammon zu finden. Moderne altersspezifische Brett-, Gesellschafts-, Kooperationsspiele gibt es kaum. Dabei ermöglichen gerade diese Spiele den PädagogInnen eine Vielzahl von pädagogischen Arrangements, wo verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten mit viel Freude gefördert und beobachtet werden können. Und zu guter Letzt fördert das gemeinsame Spielen den pädagogischen Beziehungsaufbau!
Inhalte des Seminars:
- Entwicklung des Spielens
- Kennenlernen unterschiedlicher Brett- und Gesellschaftsspiele für die (sozial)pädagogische Praxis
- Kennenlernen unterschiedlicher Spiele für unterschiedliche Altersgruppen und Bedürfnisse
- Welche Kompetenzen können mit welchen Spielen gefördert werden
- Einführung in die Spielbeobachtung und Spieldiagnostik
- Reflexion der eigenen Spielebiographie
Ganz Wichtig: Lust an Spielen mitbringen - besonders auf Brettspiele und Gesellschaftsspiele
Mag. Sebastian Kai
Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik, Supervision, Coaching & Team- / Organisationsentwicklung. 15 Jahre Erfahrung in der Sozialen Arbeit - Betreuung von Menschen mit Behinderung und jungen Erwachsenen mit kreativem Verhalten mit WG Leitung. Lehrtätigkeit an der SOB Wien, Kolleg für Sozialpädagogik, FH Wien und Supervision, Coaching. Schwerpunkte: Soziale und Inklusive Pädagogik, Sexualpädagogik, Migrationspädagogik, Arbeit mit Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung.
Seminare am 17. - 18. Jänner 2026
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist in vieler Hinsicht ein besonderes Arbeitsfeld. Zum einen weil in multiprofessionellen Teams gearbeitet wird, in denen Menschen mit verschiedenen Ausbildungen und unterschiedlichen Lebensgeschichten zusammen kommen. Zum anderen weil sie klare fachliche Arbeitsprinzipien vertritt, die die Grundlage unserer Arbeit bilden. Wichtig ist dabei vor allem die Freiwilligkeit, die bedingt, dass wir so partizipativ arbeiten müssen, dass Kinder und Jugendliche gerne und aus freien Stücken zu uns kommen. Wichtig ist auch die Niederschwelligkeit, das heißt, dass unsere Angebote leicht und möglichst unkompliziert für alle Kinder und Jugendlichen zugänglich sind, z.B. in dem wir nicht nur in unseren Räumlichkeiten bleiben, sondern draußen in Straßen und Parks unterwegs sind. Wichtig ist aber vor allem eine klare Parteilichkeit für Kinder und Jugendliche – gerade auch, wenn diese sich in schwierigen Lebensphasen befinden.
In diesem Seminar steht die Praxis der Offenen Kinder-und Jugendarbeit im Zentrum, dabei setzen wir uns auch mit den fachlichen Grundlagen wie Arbeitsprinzipien und Zielen auseinander. In Praxisbeispielen reflektieren wir unsere eigene Haltung und erarbeiten uns neue Handlungsansätze.
Katharina Röggla
ist Kulturwissenschaftlerin, Mediatorin und Sozialarbeiterin. Sie ist im Verein JUVIVO tätig, der Offene Kinder- und Jugendarbeit in sechs Bezirken in Wien anbietet. Außerdem ist sie Lektorin an der FH Campus Wien.
Im Rahmen dieses Wahlseminars befassen wir uns mit der sozialen Gruppenarbeit am Beispiel Resozialisierung im Strafvollzug. Neben theoretischer Wissensvermittlung und der Vorstellung zweier praxiserprobter Gruppenkonzepte liegt das Hauptaugenmerk dieses Seminars auf der praktischen Umsetzung. Die Student*innen haben die Möglichkeit, eigene kreative Ideen einzubringen und sich in der Erarbeitung von Gruppensequenzen in unterschiedlichen Settings auszuprobieren. Konkret werden folgende Themen behandelt:
Soziale Gruppenarbeit am Beispiel Resozialisierung im Strafvollzug:
- Überblick über die unterschiedlichen Formen und Zuständigkeiten des Strafvollzugs in Österreich
- Grundsätze des Strafvollzugs nach dem Strafvollzugsgesetz (StVG): Aufgabenbereiche innerhalb der Justizanstalt, Rechte und Pflichten der Insass*innen, …
- Vorstellung zweier konkreter, praxiserprobter Gruppenangebote
Planung und Vorbereitung sozialer Gruppenangebote:
- Die Phasen eines Gruppenprozesses
- Bedingungen und Zielgruppe
- Aufbau der Trainingseinheiten
- Rollenbild der Trainer*innen
- Umgang mit Störungen und Widerständen, Nähe und Distanz in der Gruppe
Methodenkorb und praktische Umsetzung:
- Methodenwahl, Anwendungsmöglichkeiten und kreative Gestaltung
- Praktisches Ausprobieren von Gruppensettings in unterschiedlichen Handlungsfeldern: Planung einer Trainingseinheit
Mag.a Laura Fischer-Widhalm, BA
Sozialarbeiterin, Juristin, zertifizierte Mediatorin, Trainerin für Bildungs- und Berufsberatung, DBTSkillstrainerin. Langjährige Erfahrung in sozialer Gruppenarbeit im sozialpsychiatrischen Setting der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik Extended Soulspace des PSD Wien, im Strafvollzug, in Schulen sowie in der außerschulischen Jugendarbeit. Weiters tätig in der Wissenschaft und Forschung mit Schwerpunkten auf Medizinrecht, Kriminologie, Kinder- und Opferschutz. Seit 2022 freiberufliche Trainerin im psychosozialen Bereich.
Mag.a Astrid Forster
Sozialpädagogin, Pflegewissenschaftlerin, akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen. Langjährige Erfahrung als Betreuerin und stellvertretende Leitung in stationären Settings mit komplexen psychiatrischen Störungsbildern sowie im Bereich der beruflichen Assistenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, derzeit tätig als freiberufliche psychosoziale Trainerin im Strafvollzug und in Schulen. Schwerpunkte in den Bereichen Arbeiten mit unterstützter Kommunikation und im Sozialen Kompetenztraining
Geschichtenzeit!
Oft kennen wir hier im deutschsprachigen Raum Gebrüder Grimm Märchen, doch es gibt so viele andere wunderschöne Märchen verschiedener Kulturen, die sich um universelle Themen wie Liebe, Freundschaft, Angst, Mut, Weggehen, Zurückkommen.... drehen. Und wie klingt so eine Geschichte aus Alaska oder eine aus Westafrika? Wo finden sich Unterschiede, wo Ähnlichkeiten?
In diesem Seminar gibt es Tipps wie Erzählen lebendig gestaltet werden kann und wo schöne Geschichten gefunden werden. Spiele zu Mimik, Gestik und Improübungen gibt es zwischendurch für Spaß und Bewegung! Außerdem werden Materialien wie das Märchenrad, das japanische Erzähltheater Kamishibai, und das Spiel mit Handpuppen vorgestellt. Eine Märchenweltreise mit der großen Stoffweltkarte lässt die Teilnehmer*innen dann in die magische Welt des Zuhörens eintauchen!
Geschichten haben auch verbindende, kommunikative, dialogische und therapeutische Effekte, die moderne Medien nicht ersetzen können.
Maya Vera Wenth
Neben einigen Ausbildungen (Volksschullehramt, Freizeitpädagogik, Montessori...) haben mich das Geschichtenerzählen, das kreative Schreiben und mein großes Interesse, wie Kommunikation gelingen kann, durch mein Leben begleitet. Dabei habe ich mit den Jahren Erfahrungen mit Menschen aller Altersstufen (Kindergruppe, Schule, Tages und Wohnbetreuung beeinträchtigter Erwachsener) gesammelt, die ich als großen Schatz empfinde. Seit fast 30 Jahren erzähle und erfinde ich Geschichten.Ich habe es zu Beginn autodidaktisch durch das Studieren vieler Bücher und Erfahrungen durch das Erzählen selbst, gelernt. Später habe mich auch in Kursen (z.B.: Ausbildung in der Märchenakademie Wien) fortgebildet. Immer schon faszinieren mich Lebensgeschichten und die Natur in ihrer Schönheit. Besonders viel über Lebenszusammenhänge lerne ich in unserem Wohnprojekt in den Voralpen (Lebensraum Niederhof) beim Kommunizieren und Organisieren, in meiner Familie und mit den vielen Menschen, mit denen ich arbeite.
In dieser Weiterbildung arbeiten wir mit unterschiedlichen Formen von polirhythmischen Strukturen welche über einfache Bewegungsmuster mit dem Material Stock (in unterschiedlichen Längen) leicht nachvollziehbar und durchführbar sind. Gleichzeitig ausgeführt entstehen komplexe Rhythmen im Raum, die Wahrnehmung von sich, der Gruppe und dem dadurch entstehenden größeren Ganzen wird geschult und meist sehr freudvoll und erfüllend erlebt.
Weiters wird Konzentrationsfähigkeit, Koordination, weiche durchlässige Bewegung, und sehr hohe soziale Kompetenz geschult. Diese Art der Arbeit eignet sich sehr gut auch für Jugendliche, da es neben dem musikalischen und sozialen Aspekt auch das sportlich-kreative Koordinations- und Bewegungsbedürfnis anspricht und fördert.
Der hohe Aufforderungscharakter dieses Tuns unterstützt u.a. Gruppen mit Motivationsproblemen oder sozialen Schwierigkeiten da im Tun sehr viel Freude am Miteinander entsteht. Wenn auch nicht im Vordergrund stehend, so entstehen dadurch sehr imposant erscheinende, herzeigbare Gestaltungen
Mag.a Brigitte Bruckner
Rhythmikerin/Musik und Bewegungserzieherin; Ausbildnerin für craniale Körperarbeit und ontologische Kinesiologie am Wifi Wien; Mitbegründerin einer alternativpädagogischen Schule mit rhythmisch-musikalischem Schwerpunkt; systemische Familientherapeutin; QiGong – Lehrerin; langjährige freiberufliche Erfahrung als Kursleiterin mit div. Gruppen aller Altersstufen mit den Schwerpunkten Rhythmus, Bewegung, Stimme, Legasthenietraining, soziale Kompetenzschulung, Persönlichkeitsbildung, Stressbewältigung etc.

Ansprechpartner Fortbildungsprogramm
Daniel Bundschuh
Tel.: +43(0)1 2699600-14
Mail: office@sozialpaedagogik.at
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