Fortbildungsseminare Wintersemester

Dauer pro Seminar: 15 Stunden
Seminarzeiten: Samstag 9:00 - 18:30, Sonntag 9:00 - 13:00 Uhr
Ort: Kolleg für Sozialpädagogik, Schlosshoferstraße 4/6/3, 1210 Wien
TeilnehmerInnenanzahl: max. 25 Personen
Kosten: 190.- Euro (Absolvent*innen der ARGE für Sozialpädagogik und der ARGE Bildungsmanagement bezahlen 130.- Euro)
Anmeldeblatt als PDF
Flyer zur Seminarübersicht 2022/23
Information und Anmeldung: office@sozialpaedagogik.at / Tel.: +43-(0)1-2699600
Anmeldeschluss für die Seminare ist jeweils drei Wochen vor Seminarbeginn vorbehaltlich freier Plätze im Seminar.
Seminare am 17. - 18. September 2022
Dieses Seminar umfasst folgende Bereiche:
- Sexuell misshandelnde Familien
- Sexualisierte Gewalt
- Inzestdynamiken
- Täter und Täterinnenstrategien
- Sexuelle Gewalt in Institutionen
- Verdachtsstufen bei sexuellem Missbrauch
- Fallbeispiele aus der Praxis
- Erarbeitung eines Kurzkonzeptes als Präventionsprogramm gegen sexuelle Übergriffe innerhalb von Gruppen
Peter Sarto
Sozialpädagoge, Erlebnispädagoge, Ombudsmann der Kinder und Jugendanwaltschaft, Coach für NEUE AUTORITÄT, Koch. Seit vielen Jahren in Vortrags- und Schulungstätigkeit von MitarbeiterInnen der Stadt Wien zu Gruppendynamik. Zuvor viele Jahre in Unterbringungseinrichtungen und als Erlebnispädagoge der Stadt Wien. Betreuung (Krisenabklärung) von Minderjährigen in Krisenzentren, Einzelbetreuung von Jugendlichen. Aus- und Weiterbildungen bei Drin. M.L. Conen und Drin. Richter-Unger über Missbrauchsdynamiken und Missbrauch in Institutionen. www.kija.at
Ziel des Seminares ist es, ein Verständnis für Krankheitsbilder der Psychiatrie zu entwickeln und ihre Auswirkungen auf den betroffenen Menschen und seine Umgebung.
Die häufigsten Erkrankungen werden vorgestellt, insbesondere Angsterkrankungen, Depression, Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen.
Auf aktuelle Fallbeispiele und Interessen der Studierenden wird sehr gerne eingegangen.
Dr. Wolfgang Pale
Arzt für Allgemeinmedizin, als solcher langjährige Arbeit in der Suchthilfe, Praxis für Psychotherapie, Supervision und Coaching
SozialpädagogInnen sind in ihrer Arbeit häufig damit konfrontiert, KlientInnen in Krisensituationen so anzuleiten oder zu begleiten, dass diese wieder eine funktionale Handlungsfähigkeit und in weiterer Folge Selbstwirksamkeit erlangen. Dies bedarf unterschiedlicher Interventionstechniken und individueller, ressourcenorientierter Akzentuierungen.
Eine dieser Techniken ist die Arbeit mit sogenannten Skills. Skills sind Fertigkeiten, die zur Bewältigung emotionaler Ausnahmesituationen, psychischer Krisen oder einfach schwieriger Alltagssituationen befähigen sollen. Häufig kommen KlientInnen allerdings nach psychiatrischen Aufenthalten mit „Skillsplänen“ oder „Skillslisten“ zurück ins sozialpädagogische Setting, ohne bereits die entsprechende Selbstwirksamkeit in Bezug auf die Arbeit mit Skills erlangt zu haben.
In diesem Seminar sollen daher jene Techniken, Übungen und Interventionsmöglichkeiten aus dem Skillstraining aufgezeigt, besprochen und gemeinsam erarbeitet werden, die auf Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit abzielen, im Hier und Jetzt operieren und sich somit ideal für die akute sozialpädagogische Krisenintervention und -prävention eignen, sowie zur weiterführenden Arbeit mit „Skillsplänen“ und „Skillslisten“ befähigen.
Inhalt:
- Einführung in das Thema mit praktischer Übung, Wissensstand der TeilnehmerInnen,
- (Vor-)Erfahrungen mit Skills
- Herausforderungen und mögliche Überforderungen in der Arbeit mit psychisch kranken Jugendlichen im stationären sozialpädagogischen Setting
- Psychiatrische Krisen, Selbstverletzung, Dissoziation, Spannungsmuster unterschiedlicher Störungsbilder, Beispiele aus der Praxis
- Beispielhafte praktische Übung aus dem Skillstraining
- Skillstraining – Ursprung, spezifische Didaktik und sozialpädagogische Adaption, Validierung und Invalidierung in Sprache und Kontakt, Dialektikbegriff, Akzeptanzbegriff
- Von der Theorie zur Praxis: Interventionspyramide, Spannungskurven und Wochenprotokolle, Krisenpläne, Situationsanalysen, Arbeiten mit ausgewählten Skills, Skillsketten, Training – Anwendung – Evaluation, Gruppe vs. Einzelbetreuung
- Anschauungsmaterial, Fallbeispiele aus der Praxis, Rollenspiele, Gruppentraining/Gruppenarbeit
- Grenzen des Skillstrainings
- Abschluss und Reflexion
Paul Donnerbauer
Diplomierter Sozialpädagoge, DBT-Skillstrainer, Gruppenpsychoanalytischer Team- und Organisationsentwickler in Ausbildung, Betriebsrat, Tauchlehrer; arbeitet in der stationären Betreuung von Jugendlichen mit psychiatrischen Diagnosen in Wien (JWG Festland GmbH); www.donnerbauer-paul.at
Rhythmen begleiten uns unser gesamtes Leben lang. Angefangen vom Atemrhythmus über unseren Herzschlag bis hin zum individuellen Rhythmus von Aktivität und Erholung und und und….
Genau genommen bestehen wir, also unser Körper, aus nichts anderem als Rhythmen, Schwingungen.
Aufbauend auf Übungen zur Körperwahrnehmung lernen wir verschiedene Möglichkeiten kennen, Rhythmen umzusetzen: am Körper (Bodypercussion), auf Perkussionsinstrumenten (Djembe, Kongas, Handtrommeln, Bongos etc.) und mit unserer Stimme. Dabei möchte ich besonders jene Menschen einladen, die eine gewisse Scheu davor haben, sich musikalisch und in Bewegung auszudrücken, aber dennoch eine Sehnsucht genau danach in sich spüren.
Ich denke, dass es besonders für Menschen im sozialpädagogischen Berufsfeld von enormem Vorteil ist, Methoden zu kennen, sich im nonverbalen Bereich ausdrücken und kommunizieren zu können. Der Rhythmus ist dabei eine universelle Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird.
Mag.a Manuela Hadler-Heinrich
Studium Musik- und Bewegungspädagogik/ Rhythmik MB, Weiterbildungen im Bereich Percussion, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im pädagogischen und sonderpädagogischen Bereich, Unterrichtstätigkeit in der Elementarpädagogik Ausbildung (BAfEP), künstlerische Tätigkeit, Referentin am Kolleg für Sozialpädagogik
Seminare am 8. - 9. Oktober 2022
Coaching boomt! Und das schon seit Jahren. Menschen lassen sich heutzutage in allen Lebenslagen und Lebensfragen beraten und begleiten. Egal, ob es um Gesundheit, Ernährung, Partnerschaft, Konflikte, Freizeit oder Karriere geht – der Selbstoptimierungsgedanke, die Entfaltung der persönlichen Strahlkraft und der Wunsch nach mehr Autonomie in der persönlichen Lebensgestaltung veranlassen viele Menschen Coaching in Anspruch zu nehmen. Coaching ist in den letzten Jahren zu einem «Containerbegriff» geworden, weil damit alle möglichen Angebote etikettiert werden und es zunehmend unklar ist was darunter verstanden werden kann.
Wir erarbeiten uns im Seminar ein Coaching Verständnis, in dessen Zentrum die Kompetenzorientierung steht und das auf den Grundlagen des systemisch konstruktivistischen Denkens basiert. Systemische Coachingkonzepte und -ansätze gewinnen in der sozialpädagogischen Arbeit zunehmend an Bedeutung, weil sie dazu beitragen, die Selbstmanagementfähigkeiten der Kundinnen und Kunden bzw. Klientinnen und Klienten (wieder) anzuregen. Coaching ist kein Wundermittel, aber es ist eine spezifische Hilfe, gerade für jene, die erschwerte Lebens- und individuelle Problemlagen zu meistern haben. Sie lernen im Seminar unterschiedliche, ressourcenorientierte Herangehensweisen kennen und bekommen ausreichend Gelegenheit Coaching als spezielle Form des miteinander Redens auszuprobieren. Im Seminar werden Sie ein Grundverständnis für systemisches Coaching erwerben und umfassend Fragetechniken kennen lernen, sodass Sie Ihre erworbenen Kompetenzen für Ihren persönlichen und beruflichen Alltag nutzen können.
Mag.a Alexandra Müller, MBA
Studium der Pädagogik, Sozialmanagerin, freiberufliche Supervisorin und Coach für Einzelpersonen und Teams aus dem Non Profit Bereich, Vortrags- und Seminartätigkeit. Langjährige Erfahrung im Sozialbereich, vor allem in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen.
Was brauchen diese Kinder? Welche Unterstützung brauchen Eltern/Bezugspersonen?
Im Seminar lernen Sie die Entwicklungsschritte und -phasen im Baby- und Kleinkindalter kennen und verstehen. Welches Umfeld bauchen Babys und Kleinkinder, um sich gut entwickeln zu können? Welche Kenntnisse und Rahmenbedingungen sind wichtig?
Ein Ziel ist, im Umgang mit Kindern in dieser Altersgruppe selbst Kenntnisse zu erhalten und Impulse setzen zu können, z.B. im Arbeiten in sozialpädagogischen Einrichtungen. Ein weiteres Ziel ist, Eltern beratend zur Seite stehen zu können, die Unterstützung brauchen, z.B. in Beratungsgruppen oder im Elterncoaching. Besonders Jungmütter benötigen Hilfestellungen, da es durch Unwissenheit zu Verletzungen oder Vernachlässigung der Kleinkinder kommen kann.
Die Reflexion und das Erleben der eigenen Kindheit bzw. Elternschaft fließen dabei mit ein.
Inhalte:
- Entwicklungspsychologie: emotionale, motorische, soziale, sprachliche Entwicklung. Was entspricht einer „normalen“ Entwicklung? Welche Impulse können bei Entwicklungsverzögerungen gesetzt werden?
- Einfaches pädagogisches Spielzeug kennen lernen und diese Inhalte weitergeben bzw. vermitteln können
- Bedürfnisse im Baby/Kleinkindalter: Bindung / Emotionale Wärme, Zuwendung, gewaltfreie Erziehung / Spiele und Beschäftigungsangebote / Pflege und Ernährung / Kindgerechte Umgebung
- Phasen in der Entwicklung, wie Sauberkeitserziehung, Trotzphase, Rituale (z.B. Schlafen gehen), sexuelle Entwicklung, etc., Wie können individuelle Entwicklungsschritte der Kinder im sozialpädagogischen Alltag begleitet werden?
- Kenntnisse im Elterncoaching
Nina Flieger
Diplomierte Kleinkindpädagogin, Hortpädagogin, Motopädagogin, Montessoripädagogin, langjährige Erfahrung als Elternberaterin, Systemischer Coach, Supervisorin beim Magistrat
Der Reiz triggert eine von der Stressachse [Hypothalamus–Hypophyse–Nebennieren] ausgelöste, automatisch ablaufende Reizantwort, die das autonome Nervensystem aktiviert. Diese physiologische Reizantwort ist eine evolutionär konservierte Reaktion, die ihren Ursprung in der Sicherung unseres Überlebens hatte.
Aus neurobiologischer Sicht lässt sich das vereinfacht wie folgt erklären: Traumata sind eine Form der Angstkonditionierung, die über die Amygdala vermittelt wird (die Amygdala ist eine Gehirnregion, die die “Stärke” von Gedächtnisinhalten emotionaler Ereignisse kodiert, d.h. sie kennzeichnet wie wichtig einzelne Erfahrungen für das eigene Überleben sind.) Die Amygdala ihrerseits sendet neuronale Impulse an das Stammhirn ein archaisches, auf unser Überleben gepoltes Hirnareal, das blitzschnell die Entscheidungsgewalt übernimmt indem es die autonomen Funktionen des Körpers – wie Atmung und Kreislauf – der Stresssituation anpasst. Darüber hinaus sendet die Amygdala Nervenimpulse an Hypothalamus im Zwischenhirn, der die Hochregulation von Stresshormonen (z.B. Cortisol, Adrenalin, etc.) verursacht. Bei traumatisierten Menschen geschieht das scheinbar ohne Anlass (weil diese physiologische Stressantwort von konditionierten Stimuli getriggert wird, die oft nicht einmal der Person selbst bewusst sind, z.B. bestimmte Geräusche, Gerüche oder visuelle Reize, die der ursprünglichen Trauma-auslösenden Situation ähneln) und das bringt Betreuungspersonen in größte Not.
Inhalt:
Bei diesem Wahlseminar geht es um Prävention, Früherkennung und Einschätzung von Gruppendynamik und Techniken der Neuen Autorität. Zahlreiche Fall- und Praxisbeispiele, verbale und non verbale Methoden sollen eine Weiterentwicklung des eigenen Verhaltensrepertoires ermöglichen. Der Ansatz lautet: „Ich kann dich nicht verändern, aber mein Werkzeug erweitern und mich sogar in scheinbar ausweglosen Situationen umcodieren.“
Schwer traumatisierte Menschen berühren immer unsere eigenen Verletzungen und das bewirkt in vielen Fällen ein konfliktreiches Zusammenleben, das die gesamte Entwicklung der betreuten Kinder und Jugendlichen negativ beeinflusst. Gute Arbeitsprozesse und Beziehungsqualität gehen dadurch verloren, Potentiale können nicht entfaltet werden.
Letztendlich geht es um Techniken des zugewandten Vertrauensaufbaus. Dadurch entwickelt sich die Fähigkeit zur Bindung, wenn die Bezugsperson Gefühle erkennt, richtig interpretiert, angemessen und zeitnah darauf reagiert und diese der betroffen Person „übersetzt“. Auf diese Weise kann eine heilsame Beziehung entstehen. Nur wenn die Gefühle wahrgenommen, erkannt und richtig interpretiert werden, können sie gesteuert werden.
- Theorie und Praxis
- Risikoeinschätzung bei aggressiven Verhalten
- Neue Autorität
- Präsenz und Resonanz
- Role models
- Anwendungswissen und Selbstschutztechniken
- Erfassung von Aggressionsereignissen
- Konfliktlandschaften
- Stressverarbeitung (biografisch, episodisch, narrativ)
Peter Sarto
Sozialpädagoge, Erlebnispädagoge, Ombudsmann der Kinder und Jugendanwaltschaft, Coach für NEUE AUTORITÄT, Koch. Seit vielen Jahren in Vortrags- und Schulungstätigkeit von MitarbeiterInnen der Stadt Wien zu Gruppendynamik. Zuvor viele Jahre in Unterbringungseinrichtungen und als Erlebnispädagoge der Stadt Wien. Betreuung (Krisenabklärung) von Minderjährigen in Krisenzentren, Einzelbetreuung von Jugendlichen. Aus- und Weiterbildungen bei Drin. M.L. Conen und Drin. Richter-Unger über Missbrauchsdynamiken und Missbrauch in Institutionen. www.kija.at
Die Ukulele ist ein wunderbares Instrument. Auf den ersten Blick oft belächelt, findet die Ukulele auch in Profi-MusikerInnen-Kreisen großen Anklang. Schnell sind die grundlegendsten Akkorde zu lernen, mit denen sich schon viele Lieder begleiten lassen. Zudem ist sie durch ihre Größe leicht überall hin mitzunehmen.
In erster Linie geht es in diesem Workshop darum, ein Basiswissen und die ersten Akkorde und Schlagmuster zu erlernen, des Weiteren jedoch auch ein Vertrauen in die eigene Musikalität (wieder) zu entdecken und zu verstehen, dass wir auch ohne viel musiktheoretischem Wissen Musik „verstehen“, indem wir sie intuitiv wahrnehmen und dieser Wahrnehmung vertrauen.
Nach ca. 15 Stunden Kursdauer ist des den Teilnehmerinnen und Teilnehmern möglich, sich selbst zu begleiten und sie verfügen über genug Wissen und Technik, um ihr Ukulelespiel selbst weiter zu entwickeln. Durch das intensive, gemeinsame Musizieren wird, anhand vieler Musikbeispiele, das Gelernte gleich in die Tat umgesetzt!
Keine Vorkenntnisse notwendig! - Eigene Ukulele von Vorteil!
Mag. (FH) Christof Birkmayer
Absolvent des American Institute für Music (Fach: Gesang), ständiger Gast beim Ersten Wiener Ukulele Stammtisch (WUST), Co-Organisator der „First Vienna Ukulele Night“, Gründungsmitglied und Obmann des Vereins „Flying Ukuleles – Ukulele Club Austria“ zur Förderung des Ukulelespielens in Österreich, Unterrichtstätigkeit (Ukulele für Anfänger) in der GEA-Akademie in Schrems (mit Michael Roselieb), bei Lyma Wien sowie in ganz Österreich, in der Sommerakademie (SOAK) auf Zakynthos und bei der ARGE Sozialpädagogik in Wien; diverse musikalische Projekte in Wien
"Wahrnehmungsschulung, soziales Handeln, kreative Lernprozesse fördern, Stärkung des Selbstbewusstseins, Motorikschulung usw." diese Begriffe würde man nicht so schnell mit Tieren in Verbindung bringen, oder?!
Tiergestützte Intervention ist nicht das zufällig in der Einrichtung stehende Aquarium oder ein Ausflug in den Tiergarten, sondern es steckt ein gezielter pädagogischer, sozialarbeiterischer oder therapeutischer Einsatz von Tieren dahinter.
Dieses methodische Wahlfach soll einen theoretischen aber auch praktischen Einblick in die "tierisch-pädagogische" Arbeit vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen geben. Am Arbeitsareal der Vortragenden werden wir gemeinsam mit Pferden, Hunden, Kaninchen und Hühnern die Theorie der tiergestützten Arbeit direkt in der Praxis erproben und erleben.
Das Seminar findet im Raum Mattersburg statt. Die Seminarzeiten können aufgrund der Anreise von unseren üblichen Seminarzeiten abweichen.
Karoline Kaltenbacher, BA
Sozialpädagogin, Sozialarbeiterin, Teamcoach, Zertifizierter Coach für tier- und naturgestützte Therapie, biologic® Beraterin. Langjährige Erfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, derzeit tätig für den PSD Wien, Extended Soulspace mit tier- und naturgestützter Sozialer Arbeit sowie Koordinationstätigkeit und selbstständig mit „enjoy2be – Der Mensch im Einklang mit Natur und Tier“.
Seminare am 5. - 6. November 2022
Im sozialpädagogischen Arbeitsfeld ist Case Managment wenig bekannt und der Name wirkt oft abschreckend, dabei könnte die Methode Klient*innen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützen und die Qualität der Betreuung fördern.
Was ist Social Work Case Management eigentlich? In diesem Seminar erfahren Sie wie Sie Social Work Case Management in der Sozialpädagogik einsetzen und durch die Unterstützung dieser Methode einen partizipativen, ressourcenorientierten und nachhaltigen Betreuungsrahmen mit Ihren Klient*innen gestalten können. Der Blick ist immer auf das Ziel gerichtet: Ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben Ihrer Klient*innen.
Erfahren Sie mehr über Social Work Case Management, den Wert für Ihren Arbeitsalltag und wie Sie diese Methode für eine noch zukunftsorientiertere Betreuung nützen können.
Inhalte:
- Was ist Case Management
- Menschenbild
- Fallverständnis
- Haltug von Sozialpädagog*innen
- Methodische Ansätze (z.B. Empowerment, Parzipation)
- Einsatzmöglichkeiten
Methoden:
- Input
- Übungen zur Methode
- Übungen zum Fallverständnis
- Übungen zum Arbeitsverständnis & -ablauf
- Kleingruppenarbeit
- Reflexion
- Transfer anhand von Fallbeispielen
- Live Simulation
Martin Fath-Graf
lebt und arbeitet als diplomierter Sozialpädagoge, Referent und Trainer in Wien. In über 20 Berufsjahren konnte er Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Eltern sammeln. Seit 2017 ist er als freiberuflicher Referent und Trainer tätig, hat einen Lehrauftrag am Kolleg für Sozialpädagogik und ist Mitglied der AG Case Management des ogsa (Österreichische Gesellschaft für soziale Arbeit).
Sexualität im beruflichen Kontext wird häufig dann zum Thema, wenn es um sexuelle Übergriffe geht, also im Kontext von Gewaltprävention. Sexuelle Gesundheit und Sexualität als menschliches Potenzial, als allgemeine Lebensenergie kommt kaum zur Sprache. Was passiert wenn wir in den Institutionen Menschen diesen Teil des Lebens vorenthalten? Nur Satt und sauber ist nicht mehr zeitgemäß.
Die Teilnehmer*innen erhalten einen Einblick in die Thematik der Sexuellen Gesundheit im Wandel der Zeit. Wir machen einen Blick über die Grenzen Österreichs hinaus – wie gehen andere Länder mit dem Thema um? Neben theoretischem Input setzen wir uns mit den eigenen Erfahrungen auseinander.
Folgende Bereiche werden abgedeckt:
- Definition WHO
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Berichte aus der Praxis
- Tabus und Grenzüberschreitungen
- Sexualbegleitung / Sexualassistenz
Mag.a Eva van Rahden
Kommunikations- und Theaterwissenschaftlerin, Akademische CSR-Managerin. Weiterbildung u.a.im Bereich Sexualberatung, Feministische Erwachsenenbildung und Führung in sozialen Organisationen. Sie arbeitet seit vielen Jahren in leitender Funktion bei der Volkshilfe Wien. Leitung der Abteilung SOPHIE-Beratungszentrum für Sexarbeiterinnen. Leitung des Lehrgangs „Sexualbegleitung/Sexualassistenz“, Lehr- und Vortragstätigkeit u.a. Österreichisches Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapien, Caritas Fachschule für Sozialbetreuungsberufe, FH-Kärnten Campus Feldkirchen, FH-Campus Wien, FH-Campus Burgenland, Universität Wien.
In Ihrer Arbeit als Sozialpädagog*innen müssen Sie sich heute mit einer Vielzahl von Kulturen, Religionen und Migrationsgeschichten auseinandersetzen. Es ist davon auszugehen, dass Sie auf Jugendliche treffen werden, die persönliche oder familiäre Verbindungen in die islamische Welt aufweisen und diese Verbindungen unter Umständen auch einen direkten Einfluss auf das Betreuungsverhältnis haben. Bei solchen Fällen ist es aus einer professionellen Perspektive von Vorteil, Grundkenntnisse über diese Region, die dort vorherrschenden Verhältnisse und die aktuellen Konflikte zu haben. Natürlich kann die Lehrveranstaltung auch aus reinem Interesse besucht werden.
Das Ziel der Lehrveranstaltung besteht darin einen Überblick über die islamische Welt, die Grundlagen des Islam als Religion, den Nahen Osten und die Konflikte in dieser Region zu vermitteln. An eineinhalb Tagen findet sich genug Zeit, um in die Komplexität dieser Region einzutauchen, einen Blick auf die Welt aus einer anderen Perspektive zu wagen und viele Fragen zu stellen.
Folgende Themen werden in der Lehrveranstaltung angesprochen:
- Geografie und Geschichte
- Schia und Sunna
- Die Konflikte der Region (zB. Israel, Türkei, Saudi - Arabien/Iran, Syrien, Afghanistan...)
- Die strukturellen Probleme der Region
- Der politische Islam als Ideologie
- Der Islam und Europa (Geschichte und Gegenwart)
Neben der reinen Vermittlung von Wissen ist auch die Verknüpfung dieses Wissens mit der Praxis, insbesondere in der Arbeit mit Geflüchteten und Jugendlichen sowie Eltern aus dieser Region geplant.
Mag. Adam Markus
ist Historiker, Vortragender (u.a PH Wien/Linz), und macht einen Master der Sozialwirtschaft. Er Arbeitet seit ca. 5 Jahren beim FSW, unter anderem bei einem Flüchtlingsnotquartier, einer WG für UMF und mit Obdachlosen. Davor hat er unter anderem in der Parkbetreuung, der Burschenarbeit sowie in einer NMS als Lehrer gearbeitet.
Seminare am 26. - 27. November 2022
Unsere Sexualität ist so individuell und einzigartig wie unser Fingerabdruck, unsere sexuelle Orientierung eines der wesentlichen Merkmale der eigenen Persönlichkeit. Jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, das heißt auch auf die Gestaltung der eigenen und individuell frei gewählten Sexualität.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit sexuellen Orientierungen, geschlechtlichen Identitäten und Sexualpräferenzen sowie Sexualität im Allgemeinen.
Gerade als professionelle HelferInnen werden wir in der Praxis immer wieder auf ein breit gefächertes Spektrum an Themen rund um Sexualität treffen.
Wie geht es mir im Austausch über sexuell geprägte Themen mit Klient*innen ? Habe ich Begrifflichkeiten für verschiedene Personenkreise (Jugendliche, junge Erwachsene,
etc.) in meinem Repertoire oder fehlen mir die Worte? Welche (unterbewussten) Vorurteile im Bezug auf Themen die Sexualität oder geschlechtliche Identität betreffend habe ich? (z.B: gleichgeschlechtlich L(i)ebende, Sexualität im Alter oder bei Menschen mit Behinderung) Wie sieht es mit meiner eigenen Sexualität aus? Wie hat sich diese bzw meine sexuelle Orientierung im Laufe meines Lebens verändert?
Methoden:
- Kurze Theorie-Inputs
- Kleingruppen - Arbeit
- Erkennen und Reflektieren von Vorurteilen und Werten
- Biografiearbeit
Das Seminar richtet sich an alle, die sich mit (der eigenen) sexuellen Orientierung(en), geschlechtlichen Identität(en) und damit verbundenen Vorannahmen und Werten auseinandersetzen möchten und ihre Denkweisen erweitern wollen.
Conny Maikisch, MSc
Psychosoziale Beraterin (systemisch), Ehe- und Familienberaterin, Sexualberaterin, Resilienztrainerin, die seit ihrer frühesten Jugend großes Interesse an Beziehungsmustern, Beziehungskonzepten und alternativen L(i)ebensweisen hat. Leiterin diverser Selbsterfahrungsgruppen und Workshops mit Fokus auf Entwicklung der sexuellen Identität und alternativen Beziehungskonzepten (Polyamorie). Liebt vor allem die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Derzeit selbständig tätig (Beziehungsatelier.com) und in Ausbildung zur Psychotherapeutin.
Es fällt dir schwer vor anderen zu reden, deine Ideen, Projekte und Anliegen mit Selbstvertrauen zu präsentieren? Erst recht, wenn es um die Diplomprüfung geht? Dann wird es Zeit ein Geheimnis zu lüften: vielen Menschen geht es so. Das ist aber noch lange kein Grund es dabei zu belassen!
In diesem Workshop erfährst du warum wir oft was anderes sagen, als unser Gegenüber versteht. Und was Kommunikation mit „Nutzen“ zu tun hat? Dazu erarbeiten wir Antworten und machen uns auf kommunikative Spurensuche was hinter der Schweigespirale steckt und wie es mit unserer kognitiven Dissonanz bestellt ist! Wer die Grundlagen der Kommunikationspsychologie einmal verstanden hat, weiß, dass Sprache tatsächlich Wirklichkeit schafft! Wetten...?
Wenn die Basis der Kommunikation sitzt geht´s ans präsentieren! Es gibt Vorträge, die hallen noch lange nach. Andere verhallen mit ihrem Ende. Keine Frage, die Substanz – der Inhalt – muss immer stimmen, aber wenn die Verpackung nicht gefällt, nutzen auch eindrucksvolle Fakten nichts. Damit der Funke überspringt braucht es mehr!
Alles eine Frage des Talents? Klar, aber nur zu vielleicht 20 Prozent. Die restlichen 80 Prozent sind reines Handwerk, gutes Präsentieren lässt sich lernen und trainieren. Versprochen!
Und vergessen wir nicht: Wer große Dinge sagen möchte, verwendet einfache Wörter! Nicht zuletzt bei der Präsentation ihrer Diplomarbeit!
Highlight: Exkurs - Framing
Alexander Handschuh, MSc
Freier PR-Berater & Unternehmensberater. Zuvor über 20 Jahre Pressesprecher und Kommunikationsverantwortlicher auf kommunaler und politischer Ebene. Dipl. Sozialpädagoge & Vortragender: Didaktik, Gruppendynamik & Kommunikation, Medienpädagogik. Master Studium für PR und integrierte Kommunikation, MSc, Abschluss der Werbeakademie Wien – Abschluss Kommunikationsfachmann und Grundausbildung zum Journalisten (APA Wien)
Background & langjährige Erfahrung im PR-Bereich: Strategische Konzeption, Moderation & Coaching, Kampagnenplanung, Corporate Publishing
Diskurse über potenziell problematische Aspekte wie Suchtverhalten und Gewaltwirkung standen lange im Vordergrund, wenn es um die Nutzung digitaler Spiele von Kindern und Jugendlichen geht. Darüber hinaus bringen diese aber auch Förderpotenziale mit sich, die über den reinen Zeitvertreib hinausgehen. So ideologisch gefärbt, wie einst die Gewaltdiskussion zu digitalen Spielen geführt wurde, scheint nun aber die Diskussion über Förderpotenziale geführt zu werden – sind Spiele wirklich dazu geeignet, die Didaktik zu revolutionieren? Und wo sind dabei klare Grenzen sichtbar?
In diesem Seminar wird erarbeitet, wie sich Potentiale digitaler Spiele in Arbeitsfeldern sozialpädagogischer Arbeit nutzen lassen, und das mit minimalen technischen Voraussetzungen. Darüber hinaus wird ein Blick auf die wissenschaftliche Lage zu besagten problematischen Aspekten wie den Finanzierungsmodellen oder der Darstellung von Gender und Geschlecht in digitalen Spielen geworfen. Im Fokus stehen neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Medium auch das Ausprobieren von Workshopmethoden und Spieltiteln selbst.
Markus Meschik, PhD
ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftler mit Schwerpunkt in den Bereichen Sozialpädagogik und Medienpädagogik. Er ist Lektor an den Universitäten Graz und Klagenfurt und Gutachter und Experte für die „Bundesstelle zur Positivprädikatisierung von digitalen Spielen“ (BUPP)
Seminare am 10. - 11. Dezember 2022
Sexualität im beruflichen Kontext wird häufig dann zum Thema, wenn es um sexuelle Übergriffe geht, also im Kontext von Gewaltprävention. Sexuelle Gesundheit und Sexualität als menschliches Potenzial, als allgemeine Lebensenergie kommt kaum zur Sprache. Was passiert wenn wir in den Institutionen Menschen diesen Teil des Lebens vorenthalten? Nur Satt und sauber ist nicht mehr zeitgemäß.
Die Teilnehmer*innen erhalten einen Einblick in die Thematik der Sexuellen Gesundheit im Wandel der Zeit. Wir machen einen Blick über die Grenzen Österreichs hinaus – wie gehen andere Länder mit dem Thema um? Neben theoretischem Input setzen wir uns mit den eigenen Erfahrungen auseinander.
Folgende Bereiche werden abgedeckt:
- Definition WHO
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Berichte aus der Praxis
- Tabus und Grenzüberschreitungen
- Sexualbegleitung / Sexualassistenz
Mag.a Eva van Rahden
Kommunikations- und Theaterwissenschaftlerin, Akademische CSR-Managerin. Weiterbildung u.a.im Bereich Sexualberatung, Feministische Erwachsenenbildung und Führung in sozialen Organisationen. Sie arbeitet seit vielen Jahren in leitender Funktion bei der Volkshilfe Wien. Leitung der Abteilung SOPHIE-Beratungszentrum für Sexarbeiterinnen. Leitung des Lehrgangs „Sexualbegleitung/Sexualassistenz“, Lehr- und Vortragstätigkeit u.a. Österreichisches Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapien, Caritas Fachschule für Sozialbetreuungsberufe, FH-Kärnten Campus Feldkirchen, FH-Campus Wien, FH-Campus Burgenland, Universität Wien.
Dieses Seminar wird drei Bereiche umfassen:
- Erstens werden die TeilnehmerInnen in verschieden Übungen selbst erleben, wie sich gewisse Handlungen, Entscheidungen, Anforderungen für sie anfühlen bzw. was sie in ihnen auslösen und werden erfahren, wie verschiedene Haltungen und Einstellungen der Fachleute (SozialarbeiterInnen, Sozialpädagoginnen, PsychologInnen usw.) unterschiedlich auf sie wirken
- Zweitens werden die SeminarleiterInnen sowohl Fallbeschreibungen als auch praxisorientierte Techniken und Methoden aus ihrem Berufsalltag einbringen.
- Drittens wird eine theoretische Einführung in das Arbeiten mit komplexen Familiensystemen erfolgen. Es werden Ansätze und Sichtweisen aus systemischen Theoriebildungen, aus tiefenpsychologischen Theorien und auch aus anderen Konzepten erarbeitet.
Mag.a Sabine Pikerle
Sozialpädagogin; Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik; Lebens- und Sozialberaterin, Lehrtätigkeit im Rahmen von Seminaren und Vorträgen
Dipl.Soz.Päd.(FH) Steffen Reim, MAS
Sozialpädagoge, Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung; Diplom in Mediation und Konfliktmanagement, ECo-C Trainer und Prüfer, Lehrtätigkeit im Rahmen von Seminaren und Vorträgen
Das Seminar richtet sich an Alle, die Interesse haben, das Tätigkeitsfeld der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus praxisbezogener Sicht kennenzulernen.
Es gewährt Einblicke in die Situation der Kinder- und Jugendpsychiatrie, besonders im Raum Wien, in Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsweisen der multiprofessionellen Teams, berichtet über Möglichkeiten und Herausforderungen in der Schnittstellenarbeit unterschiedlichster Kontexte und ermöglicht einen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen hinsichtlich neuer Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten.
Geboten wird ein Überblick über gängige Krankheitsbilder und Behandlungsindikationen ebenso wie die Möglichkeit, besonders komplexe, oft gesellschaftspolitisch ungeklärte Problemstellungen von Patientinnen und Patienten, etwa in der Arbeit mit Randgruppen, kennen und verstehen zu lernen.
Schwerpunkte könnten, in Absprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in folgenden Bereichen liegen: Trauma, Akutpsychiatrische Krisenintervention, Alltag im Umgang mit freiheitsbeschränkenden Maßnahmen nach dem Unterbringungsgesetz, Umgang mit Aggression und Gewalt, Deeskalation, migrationsspezifische Problemstellungen im Kontext Kinder- und Jugendpsychiatrischer Arbeit, …
Methodik: Vortrag, Diskussion, konkrete Falldarstellungen / Arbeit mit Fallbeispielen, Auseinandersetzung mit intrapsychischen Dynamiken der Betroffenen und Dynamiken der Gruppe.
Wolfgang Svec
DGKP, DPGKP, Sexualpädagoge. Seit 1997 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig, seit 2001 Leitung des Pflegeteams in der Jugendpsychiatrie im KH Rosenhügel, div. Vortragstätigkeiten im In- und Ausland, div. Projektleitungen, Organisation eines multiprofessionellen, österreichweiten Symposiums für Kinder- und Jugendpsychiatrie einmal / Jahr, Sexualpädagoge in freier Praxis, in Ausbildung zum akad. HCM.
Der Alltag in einer Wohngemeinschaft ist oft stressig, laut und wild. Für Privatsphäre oder intime Gespräche bleibt da oft kein Platz. Wie also können wir als BetreuerInnen die Kinder und Jugendlichen in Wohngemeinschaften bei einer gesunden sexuellen Entwicklung unterstützen?
In diesem Seminar werden wir uns anhand der kindlichen sexuelle Entwicklung und vieler Beispiele aus der Praxis eine Form der Sexualpädagogik erarbeiten die Kinder und Jugendliche, auch unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen positiv bestärken kann.
Sexualpädagogik ist eine Haltung. In der sozial- und sexualpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Wohngemeinschaften ist es wichtig sich dieser Haltung klar und bewusst zu sein um reflektiertes und positives Arbeiten zu ermöglichen. Das Bewusstwerden der eigenen Biografie ist, gerade im Bereich der Kinder und Jugendarbeit und vor allem im sexualpädagogischen Arbeitsfeld, unerlässlich.
Gemeinsam erarbeiten wir uns mit Leichtigkeit und Kreativität ein Handwerkszeug für den sozial- wie sexualpädagogischen Alltag.
Tamara Felbinger, BA
Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin, Sexualpädagogin, klinische Sexologin. Arbeit in der offenen Kinder und Jugendarbeit. Gründung eines autonomen Jugendzentrums in NÖ. 6 Jahre Tätigkeit in einer Wohngemeinschaft der Kinder und Jugendhilfe. Diverse Vorträge und Workshops zum Thema sexualpädagogisches Arbeiten für verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Arbeit als Beraterin bei der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (seit April 2020).
Aufstellungsarbeit ist eine Methode, die im Psychodrama und der Familientherapie ihren Ursprung hat – inzwischen weiterentwickelt, gut erforscht und weit verbreitet. Aufgestellt wird in verschiedensten Berufsfeldern, bei vielen Gelegenheiten und mit unterschiedlichen Absichten.
An diesem Wochenende werden zwei Aufstellungsvarianten vorgestellt. Die Strukturaufstellung, die eng mit dem lösungsfokussierten Ansatz Steve De Shazers verknüpft ist und von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibed entwickelt wurde, sowie Siegfried Essens Ich-Selbst Aufstellung, eine Verkörperung und ein Dialog zweier Persönlichkeitsanteile.
Aufstellen in einer Gruppe ist ein spannender Prozess. Es wird der (repräsentierenden) Wahrnehmung und dem intuitiven Körperwissen Raum gegeben. Wir erleben eine erfreuliche Entschleunigung und eine wohltuende Entlastung, wenn sich problematische oder beengende Szenen hin zu einer Lösung verändern. Neue Möglichkeiten werden sichtbar und das Selbsterleben verbindet sich mit Kompetenz.
Dieses Seminar ist ein Angebot für alle die die Aufstellungsarbeit kennenlernen möchten oder ihre Erfahrung mit Aufstellungen erweitern wollen.
Fred Riegler
Psychotherapeut, Sozialpädagoge im Ruhestand. 1982 bis 2017 Mitarbeiter der MAG ELF, Supervisor, Seminarleiter im MAG ELF Fortbildungszentrum.
Seminare am 21. - 22. Jänner 2022
Elternarbeit empathisch erleben mit Rollenspielen und Übungen zur Selbsterfahrung Reflexion der eigenen Anteile im Kontext zum System der Herkunftsfamilie. Wie geht es mir und meinem Gegenüber in unterschiedlichen Situationen im Kontakt mit der Familie?
In diesem Wahlseminar möchten wir Sie auf eine Reise in die systemischen Untiefen der Beziehungsgestaltung in der Arbeit mit Familien einladen. Jedes Herkunftssystem hat seine eigene Familiendynamik, auch wir sind nicht davon ausgenommen. Wir möchten in dem Seminar ein Bewusstsein schaffen für den Gefühlstransfer im sozialpädagogischen Alltag, für die Notwendigkeit der Psychohygiene und Supervision. Wir beleuchten unsere Rolle, die wir zum Beispiel in der Biografiearbeit durch Traumawiederholungen der Familien einnehmen.
In der Arbeit mit Eltern sind wir permanent in Beziehung und in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Familienschemata und kulturellen Identitäten. Hier gilt es genauer auf unsere Erwartungen und Rollen hinzusehen. Aufstellungen und Rollenspiele sollen uns aufzeigen und helfen, unseren Blickwinkel spürbar zu erweitern.
Aus dieser Perspektive heraus werden wir folgende Themen behandeln:
- Beziehungsgestaltung
- Bedeutung der Biografiearbeit
- Ressourcen der Familien entdecken
- eigene Rolle und Erwartungen bei Besuchskontakten (verschiedene Arten von Besuchskontakten und deren mögliche Auswirkungen)
- Rollenspiele aus der Praxis und Aufstellung von Fallbeispielen
- unsere Rolle im Kontext mit unterschiedlichen Helfersystemen (wo kann ich mich hinwenden, wo sind meine Grenzen...)
- Praxisbeispiele und Erfahrungsaustausch
Jasminka Vojnic-Hajduk
Ist Sozialpädagogin und Verhaltenstherapeutin (i. A. unter Supervision) und seit mehr als 10 Jahren bei SOS-Kinderdorf Wien in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Zudem arbeitet sie seit 4 Jahren als Familienberaterin.
Gabriele Lempradl
Sozialpädagogin, Fachkraft für Sozialpädagogische Familiendiagnosen, in Ausbildung zur Psychologischen Beratung (LSB), 2 Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit bei SOS-Kinderdorf Wien tätig, arbeitet seit 4 Jahren als Familienberaterin.
Im Rahmen dieses zweitägigen Wahlseminars werden wir uns mit der sozialpädagogischen Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen in Untersuchungs- und Strafhaft befassen.
Die Sozialpädagogik ist eine vergleichsweise junge Profession im österreichischen Strafvollzug. Als außenstehende Person war es bislang schwierig, Einblicke in diese Tätigkeit zu bekommen. Dieses Seminar soll das ändern und u.a. folgende Fragestellungen behandeln:
- Welche Aufgaben haben Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in Justizanstalten?
- Mit welchen Herausforderungen sind sie konfrontiert und wie bewältigen sie diese?
- Was macht die Arbeit im Strafvollzug attraktiv?
- Mit welchen Berufsgruppen wird zusammengearbeitet?
- Inwiefern können Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen einen Beitrag zur Resozialisierungsarbeit leisten?
- Was bedeutet eine Inhaftierung für ihre Klientinnen und Klienten und warum werden Menschen überhaupt kriminell?
- Was passiert nach der Haft mit ihnen?
- Wie werde ich Sozialpädagogin bzw. Sozialpädagoge im Strafvollzug und welche Qualifikationen muss ich hierfür vorweisen können?
Wir werden zudem gemeinsam Fallbeispiele diskutieren und es erfolgt eine Einführung in die Themen „Kriminalität“, „Gewaltprävention“, „Totale Institutionen“ sowie „Untersuchungs- und Strafhaft".
DSPin Elena Kundrat BA
hat zwei Jahre lang als Sozialpädagogin im Jugend- und Frauenvollzug einer österreichischen Justizanstalt gearbeitet und wurde im Zuge dieser Tätigkeit mit dem österreichischen Kinderschutzpreis 2019 in der Kategorie „Gewaltprävention und Aufklärung über Gewalt“ ausgezeichnet. Sie hat Sozialpädagogik, Bildungswissenschaften und Soziale Arbeit studiert. Derzeit ist sie als Referentin für Bildungs- und Kampagnenarbeit bei Südwind beschäftigt und leitet das EU Erasmus+ Projekt „Hatebusters - Youth against Hate“ zur Prävention von Hate Speech und Cyberbullying.
Der lösungsorientierte Ansatz eignet sich sehr gut in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere weil sie ungern über Probleme reden. Vielmehr versuchen Kinder, anders als wir Erwachsenen, schnell zu einer Lösung zu kommen. Jugendliche hingegen wollen oft keine Hilfe, weil sie es alleine schaffen wollen. Es sehr wichtig, dass man sich auf diese einlässt, sie ernst nimmt und respektiert.
In diesem Seminar möchte ich Ihnen näherbringen, wie man mit Kindern- und Jugendlichen redet, wie man zu einem verschlossenen Kind Zugang finden kann und wie ihre Ressourcen aktiviert werden können, damit diese zu einer Lösung kommen können. Es ist wichtig dem Kind da zu begegnen, wo sie gerade sind, ohne sie zu kritisieren und sie von einer anderen Sichtweise überzeugen zu wollen.
Die Bedeutung der Eltern im Leben der Kinder und Jugendlichen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Wenn eine Beziehung nicht gut ist, ist es wichtig den Fokus darauf zu legen und daran zu arbeiten, wie eine Beziehung wieder hergestellt werden kann und wie sie vielleicht wieder zueinander finden können.
Ausgehend von dieser Grundlage, werden wir uns mit den folgenden Fragen/Themen beschäftigen:
- Worauf gilt es zu achten, bevor man mit Kindern und Jugendlichen schwierige Gespräche führt?
- Wie kann man mit Jugendlichen reden, welche verschlossen sind und schwer zugänglich? Wie geht man auf Kinder ein, welche sich zurückziehen?
- Wie geht man mit sozialen und emotionalen Rückzug um?
- Wie kann ihnen geholfen werden, Hilfe anzunehmen und ihren Widerstand zu überwinden?
- Wie bringt man Jugendliche und Eltern zur Kooperation?
- Fremdunterbringung aus einer anderen Perspektive betrachten…
- Wie kann ein Verständnis für die Sicht der Eltern entwickelt werden?
- Wie können die Eltern ins Boot geholt werden?
- Wie können die eigenen Ressourcen aktiviert werden?
- Uvm.
Mag.a Klara Culo-Muhaxheri
Pädagogin, Systemische Familientherapeutin. Langjährige Mitarbeiterin bei Oase, in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft und selbstständige psychotherapeutische Tätigkeit
Über den Körper und die Bewegung erfahren wir uns selbst und unsere Umwelt. In diesem Seminar widmen wir uns dem Körper, der Bewegung und dem Tanz als Ressource in der sozialpädagogischen Praxis.
Der Körper ist in der sozialpädagogischen Praxis allgegenwärtig. Über unseren Körper können wir ausdrücken, was sonst nicht möglich ist. Im Blickwinkel der Beziehung zu uns selbst und zu unserer Umwelt wird in diesem Seminar erkennbar, dass Beziehung immer im Spannungsfeld zwischen körperlicher und emotionaler Wahrnehmung stattfindet und „ in Beziehung gehen“ nicht als ausschließlich kognitiver Vorgang verstanden werden kann.
Im Prozess der Gruppen- und Einzelerfahrung wollen wir uns auf unseren Körper und unsere Bewegungen einlassen und konzentrieren, tänzerische Element erleben und erfahren, dass wir
- durch unseren Körper mit unserer Umwelt in Kontakt treten.
- durch unseren Körper mit unserem Gegenüber und unserer Umwelt kommunizieren.
- durch unseren Körper verbinden und trennen.
- durch unseren Körper annehmen und ablehnen.
- durch unseren Körper Grenzen überwinden und setzen können.
Ein spannendes und herausforderndes Seminar, welches den Blickwinkel auf seinen eigenen Körper und seine Bewegungen, aber auch auf das pädagogische Handeln erweitern und verändern wird.
Mag.a Susanna Schneider
Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Studium Pädagogik mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, Ausbildung zur Theaterpädagogin BuT, tätig als Theaterpädagogin mit unterschiedlichen Zielgruppen, Fachtrainerin in der Erwachsenenbildung, Angebot von Workshops im Bereich Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung www.stueckwerk-kantine.jimdo.com
Mag.a (FH) Christa Höchstätter
Arbeit mit Menschen in vielschichtigen Bereichen: von einem Wirtschaftsstudium an der FH, zur Ausbildung zum systemischen Coach und zur Trainerin in der Erwachsenenbildung, über die Personalentwicklung zur Personalleitung, über das Körperbewusstsein zur ganzheitlichen Ausdrucks-und Tanzpädagogin hin zur „Systemischen und Integrativen Bewegungslehre“®.

Ansprechpartner Fortbildungsprogramm
Daniel Bundschuh
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