Fortbildungsseminare Sommersemester

Dauer pro Seminar: 15 Stunden
Seminarzeiten: Samstag 9:00 - 18:30, Sonntag 9:00 - 13:00 Uhr
Ort: Kolleg für Sozialpädagogik, Schlosshoferstraße 4/6/3, 1210 Wien
TeilnehmerInnenanzahl: max. 25 Personen
Kosten: 200.- Euro (Absolvent*innen der ARGE für Sozialpädagogik und der ARGE Bildungsmanagement bezahlen 140.- Euro)

Anmeldeblatt als PDF
Flyer zur Seminarübersicht 2024/25

Information und Anmeldung: office@sozialpaedagogik.at / Tel.: +43-(0)1-2699600

Anmeldeschluss für die Seminare ist jeweils drei Wochen vor Seminarbeginn vorbehaltlich freier Plätze im Seminar. Falls Präsenzseminare covidbedingt nicht möglich sind, werden die Seminare via Zoom abgehalten.

Seminare am 15. - 16. Februar 2025

In diesem Seminar wird eine Übersicht typischer somatischer und psychiatrischer Notfälle gegeben und die entsprechenden Möglichkeiten der Erste Hilfe vorgestellt. Themen sind unter anderem Herz- Kreislaufstillstand, akute Selbstgefährdung, Fremdgefährdung und andere.

Auf aktuelle Fallbeispiele und Interessen der Studierenden wird sehr gerne eingegangen.

Dr. Wolfgang Pale
Arzt für Allgemeinmedizin, als solcher langjährige Arbeit in der Suchthilfe, Praxis für Psychotherapie, Supervision und Coaching

Dieser Workshop soll Teilnehmer*innen einen rassismuskritischen Umgang mit Mehrsprachigkeit und sprachlicher Diversität ermöglichen. Gemeinsam hinterfragen wir alltägliche Umgangsformen mit mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen. Im Workshop werden Vorurteile zu Mehrsprachigkeit thematisiert und anhand von Fallbeispielen mögliche Implikationen aufgezeigt.
 
Ali Dönmez, BSc, MA
studierte Logopädie an der Fachhochschule in Wiener Neustadt und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien. Initiator der Petition „Lasst Kinder gemeinsam lernen".

Was es braucht um Jugendliche im Rahmen sozialer Arbeit in ein „gutes Leben“ begleiten zu können und dürfen, ist die Frage vieler Praktiker*innen. Hier tauchen wir in den Bereich von Ethik und Moral ein und müssen uns deren Fragen stellen: Wer legitimiert mein Handeln? Wer bestimmt die Ziele meiner Arbeit und wem nützen sie? Für wen arbeite ich, wer ist mein*e Auftraggeber*in?

Das Seminar soll Sie von den Grundlagen angewandter Ethik zur Reflexion Ihres Gestaltungsraumes anregen. Ich werde Sie im Rahmen dieses Prozesses, aufbauend auf Ihren Erfahrungen, durch Diskussionen und Reflexion zur Erarbeitung von Denk- und Handlungsstrategien begleiten.

Martin Fath-Graf
Dipl. Sozialpädagoge, Trainer und Referent in der psychosozialen Weiterbildung (Schwerpunkte: Biografie, Elternarbeit, Gender, Krisenintervention, Gruppendynamik, u.a.m.), betreut und begleitet Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen eines betreuten Wohnens.

Über den Körper und die Bewegung erfahren wir uns selbst und unsere Umwelt. In diesem Seminar widmen wir uns dem Körper, der Bewegung und dem Tanz als Ressource in der sozialpädagogischen Praxis.

Der Körper ist in der sozialpädagogischen Praxis allgegenwärtig. Über unseren Körper können wir ausdrücken, was sonst nicht möglich ist. Im Blickwinkel der Beziehung zu uns selbst und zu unserer Umwelt wird in diesem Seminar erkennbar, dass Beziehung immer im Spannungsfeld zwischen körperlicher und emotionaler Wahrnehmung stattfindet und „ in Beziehung gehen“ nicht als ausschließlich kognitiver Vorgang verstanden werden kann.

Im Prozess der Gruppen- und Einzelerfahrung wollen wir uns auf unseren Körper und unsere Bewegungen einlassen und konzentrieren, tänzerische Element erleben und erfahren, dass wir

  • durch unseren Körper mit unserer Umwelt in Kontakt treten.
  • durch unseren Körper mit unserem Gegenüber und unserer Umwelt kommunizieren.
  • durch unseren Körper verbinden und trennen.
  • durch unseren Körper annehmen und ablehnen.
  • durch unseren Körper Grenzen überwinden und setzen können.

Ein spannendes und herausforderndes Seminar, welches den Blickwinkel auf seinen eigenen Körper und seine Bewegungen, aber auch auf das pädagogische Handeln erweitern und verändern wird.

Mag.a Susanna Schneider
Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Studium Pädagogik mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, Ausbildung zur Theaterpädagogin BuT, tätig als Theaterpädagogin mit unterschiedlichen Zielgruppen, Fachtrainerin in der Erwachsenenbildung, Angebot von Workshops im Bereich Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung www.stueckwerk-kantine.jimdo.com

Mag.a (FH) Christa Höchstätter
Arbeit mit Menschen in vielschichtigen Bereichen: von einem Wirtschaftsstudium an der FH, zur Ausbildung zum systemischen Coach und zur Trainerin in der Erwachsenenbildung, über die Personalentwicklung zur Personalleitung, über das Körperbewusstsein zur ganzheitlichen Ausdrucks-und Tanzpädagogin hin zur „Systemischen und Integrativen Bewegungslehre“®.

Geschichtenzeit!

Oft kennen wir hier im deutschsprachigen Raum Gebrüder Grimm Märchen, doch es gibt so viele andere wunderschöne Märchen verschiedener Kulturen, die sich um universelle Themen wie Liebe, Freundschaft, Angst, Mut, Weggehen, Zurückkommen.... drehen. Und wie klingt so eine Geschichte aus Alaska oder eine aus Westafrika? Wo finden sich Unterschiede, wo Ähnlichkeiten?

In diesem Seminar gibt es Tipps wie Erzählen lebendig gestaltet werden kann und wo schöne Geschichten gefunden werden. Spiele zu Mimik, Gestik und Improübungen gibt es zwischendurch für Spaß und Bewegung! Außerdem werden Materialien wie das Märchenrad, das japanische Erzähltheater Kamishibai, und das Spiel mit Handpuppen vorgestellt. Eine Märchenweltreise mit der großen Stoffweltkarte lässt die Teilnehmer*innen dann in die magische Welt des Zuhörens eintauchen!

Geschichten haben auch verbindende, kommunikative, dialogische und therapeutische Effekte, die moderne Medien nicht ersetzen können.

Maya Vera Wenth
Neben einigen Ausbildungen (Volksschullehramt, Freizeitpädagogik, Montessori...) haben mich das Geschichtenerzählen, das kreative Schreiben und mein großes Interesse, wie Kommunikation gelingen kann, durch mein Leben begleitet. Dabei habe ich mit den Jahren Erfahrungen mit Menschen aller Altersstufen (Kindergruppe, Schule, Tages und Wohnbetreuung beeinträchtigter Erwachsener) gesammelt, die ich als großen Schatz empfinde. Seit fast 30 Jahren erzähle und erfinde ich Geschichten.Ich habe es zu Beginn autodidaktisch durch das Studieren vieler Bücher und Erfahrungen durch das Erzählen selbst, gelernt. Später habe mich auch in Kursen (z.B.: Ausbildung in der Märchenakademie Wien) fortgebildet. Immer schon faszinieren mich Lebensgeschichten und die Natur in ihrer Schönheit. Besonders viel über Lebenszusammenhänge lerne ich in unserem Wohnprojekt in den Voralpen (Lebensraum Niederhof) beim Kommunizieren und Organisieren, in meiner Familie und mit den vielen Menschen, mit denen ich arbeite.

In dieser Weiterbildung arbeiten wir mit unterschiedlichen Formen von polirhythmischen Strukturen welche über einfache Bewegungsmuster mit dem Material Stock (in unterschiedlichen Längen) leicht nachvollziehbar und durchführbar sind. Gleichzeitig ausgeführt entstehen komplexe Rhythmen im Raum, die Wahrnehmung von sich, der Gruppe und dem dadurch entstehenden größeren Ganzen wird geschult und meist sehr freudvoll und erfüllend erlebt.

Weiters wird Konzentrationsfähigkeit, Koordination, weiche durchlässige Bewegung, und sehr hohe soziale Kompetenz geschult. Diese Art der Arbeit eignet sich sehr gut auch für Jugendliche, da es neben dem musikalischen und sozialen Aspekt auch das sportlich-kreative Koordinations- und Bewegungsbedürfnis anspricht und fördert.

Der hohe Aufforderungscharakter dieses Tuns unterstützt u.a. Gruppen mit Motivationsproblemen oder sozialen Schwierigkeiten da im Tun sehr viel Freude am Miteinander entsteht. Wenn auch nicht im Vordergrund stehend, so entstehen dadurch sehr imposant erscheinende, herzeigbare Gestaltungen

Mag.a Brigitte Bruckner
Rhythmikerin/Musik und Bewegungserzieherin; Ausbildnerin für craniale Körperarbeit und ontologische Kinesiologie am Wifi Wien; Mitbegründerin einer alternativpädagogischen Schule mit rhythmisch-musikalischem Schwerpunkt; systemische Familientherapeutin; QiGong – Lehrerin; langjährige freiberufliche Erfahrung als Kursleiterin mit div. Gruppen aller Altersstufen mit den Schwerpunkten Rhythmus, Bewegung, Stimme, Legasthenietraining, soziale Kompetenzschulung, Persönlichkeitsbildung, Stressbewältigung etc.

Seminare am 15. - 16. März 2025

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Friedrich von Schiller)

„Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen, als im Gespräch in einem Jahr.“ (Platon)

Dieses Seminar widmet sich einer in der Literatur wie auch in der Praxis vernachlässigten Form des Spieles: dem Brett-, Gesellschafts-,  Kooperationsspiel. In den meisten WGs sind außer Computerspielen, nur noch Spielesammlungen, ein Schachspiel oder Backgammon zu finden. Moderne altersspezifische Brett-, Gesellschafts-, Kooperationsspiele gibt es kaum. Dabei ermöglichen gerade diese Spiele den PädagogInnen eine Vielzahl von pädagogischen Arrangements, wo verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten mit viel Freude gefördert und beobachtet werden können. Und zu guter Letzt fördert das gemeinsame Spielen den pädagogischen Beziehungsaufbau!

Ziel des Seminars:

  • Entwicklung des Spielens
  • Kennenlernen unterschiedlicher Brett- und Gesellschaftsspiele für die (sozial)pädagogische Praxis
  • Kennenlernen unterschiedlicher Spiele für unterschiedliche Altersgruppen und Bedürfnisse
  • Welche Kompetenzen können mit welchen Spielen gefördert werden
  • Einführung in die Spielbeobachtung und Spieldiagnostik
  • Reflexion der eigenen Spielebiographie

Ganz Wichtig: Lust an Spielen mitbringen – besonders auf Brettspiele - Gesellschaftsspiele

Mag. Sebastian Kai
Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik, Supervision, Coaching & Team- / Organisationsentwicklung. 15 Jahre Erfahrung in der Sozialen Arbeit - Betreuung von Menschen mit Behinderung und jungen Erwachsenen mit kreativem Verhalten mit WG Leitung. Lehrtätigkeit an der SOB Wien, Kolleg für Sozialpädagogik, FH Wien und Supervision, Coaching. Schwerpunkte: Soziale und Inklusive Pädagogik, Sexualpädagogik, Migrationspädagogik, Arbeit mit Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung.

 

Input, Diskussion und Reflexion zu folgenden Themen:

  • Einblick in zwei vollbetreute sozialpsychiatrische Wohnangebote der Oasis Socialis gGmbH und Oasis Socialis KIJU gGmbH (Gründungsjahre: 2018, 2019)
  • Grundsätze von Sozialpsychiatrie und Sozialtherapie
  • Die Annahme des guten Grundes problematischer Verhaltensweisen
  • Der Umgang mit Selbst- und Fremdgefährdung
  • Der Stellenwert von Diagnosen
  • Die Auseinander mit der eigenen Haltung als zentrales Element
  • Pädagogisches Werkzeug: Beziehungsorientierte Haltungen und Vorgangsweisen (statt machtbedingter Autorität)

Wolfgang Haydn, MA
Studium der Sozialarbeit (BA), Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit (MA) und Klinische Soziale Arbeit (MA - noch laufend); ab dem Zivildienst Betreuer von Menschen mit körperlichen Einschränkungen bzw. Lernschwächen, 2013 - 2018 Betreuer und später Koordinator in einer sozialpsychiatrischen WG für Jugendliche im Verein Oase, seit Anfang 2018 Einrichtungsleitung (Angebot TRANSITION) und Projektmanagement in der Oasis Socialis gemeinnützige GmbH.

Maximilian Hempt
Dipl. Sozialpädagoge; Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision; 2011 - 2018 Betreuer und Koordinator in einer sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft (Verein Oase); 2018 - 2019 stv. Leitung TRANSITION; Seit 2019 Pädagogische Leitung der PSD-gestützten sozialpsychiatrischen Kleingruppen TURN

Die UN-Behindertenrechtskonvention ist seit 16 Jahren in Österreich geltendes Recht. Auf dem Papier passt somit alles: Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Selbstbestimmung und vollumfängliche gesellschaftliche Teilhabe. Einer inklusiven Gesellschaft steht also nichts mehr im Weg – oder doch?

In der praktischen Umsetzung der Vorgaben gibt es leider immer noch viel Luft nach oben: Barrieren verschiedenster Art und zahlreiche Formen von struktureller Diskriminierung erschweren die selbstbestimmte Lebensgestaltung von Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Ableismus und die damit verbundenen Missstände sind Inhalt des Seminars, aber auch die Arbeit gegen Diskriminierung soll beleuchtet werden. Organisationen, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen und deren konkrete Wirkungskreise werden thematisiert. Ein besonderer Fokus wird auf Unterstützungsangebote für Kinder mit Behinderungen und deren Familien gelegt.

Birgit Pree
Sozialpädagogin mit den Schwerpunkten Elternvernetzung und politisches Engagement. Beruflich seit 10 Jahren in verschiedenen Feldern der Unterstützungsarbeit für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige tätig. Derzeitiger Wirkungskreis: Beratung und Begleitung von Eltern von Kindern mit Behinderungen sowie Vernetzungsarbeit mit relevanten Organisationen

Ausgehend von der Idee, dass Kommunikation mit anderen erst dann gelingen kann, wenn ich mir meiner selbst bewusst bin, habe ich mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 9-15 Jahren in den letzten Jahren ein Projekt entwickelt, zu dem wir uns einmal wöchentlich trafen. Zuerst begannen wir mit uns selbst und arbeiteten uns danach zu Beziehungen mit anderen weiter. Diese Gruppe entwickelte sich bei den Kindern und Jugendlichen bald zu einem sehr beliebten Fixpunkt ihrer Woche.

Das Seminar ist eine bunte Mischung aus ruhigeren Körperübungen, Informationssequenzen, Gesprächen und Gruppenspielen.

Ziele:

  • die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern,
  • Fakten über den menschlichen Körper zu erfahren
  • sich selbst, den eigenen Körper und die eigenen Gefühle besser kennenzulernen
  • andere besser kennenzulernen
  • sich selbst und andere wertzuschätzen
  • sich anderen gegenüber zu öffnen, von sich und seinen Gefühlen zu erzählen
  • anderen zuzuhören
  • zu erkennen, dass jeder Mensch ganz besonders und einzigartig ist und damit auch jede:r  andere Gedanken und Meinungen hat
  • …und es Vieles gibt, das uns verbindet
  • Entspannungstechniken kennenzulernen
  • Gelingende Kommunikation zu ermöglichen  
  • Spaß miteinander zu haben und zu lachen, zu spielen und die Gruppe zu genießen

Der Kurs beruht auf folgenden Säulen:

  • Körper/Wahrnehmungsübungen (Körperübungen, Atemübungen, Meditationen, Sinnesübungen, Naturübungen)
  • Information (Fakten über den Körper, Kommunikationsmodelle, Entspannung-Stress)
  • Viel Austausch nach den Übungen „Wie war es für dich?“ (erzählen und den anderen zuhören)
  • Geschichten aus verschiedenen Kulturen zu verschiedenen Themen hören
  • Lebens-Geschichten über inspirierende Personen
  • Spiele (die 4 Temperamente, Gefühle, Rollenspiele, Improtheater)

Sehr gerne würde ich meine Erfahrungen und meine zusammengestellten Unterlagen mit anderen Pädagog:innen teilen!

Maya Vera Wenth
Neben einigen Ausbildungen (Volksschullehramt, Freizeitpädagogik, Montessori...) haben mich das Geschichtenerzählen, das kreative Schreiben und mein großes Interesse, wie Kommunikation gelingen kann, durch mein Leben begleitet. Dabei habe ich mit den Jahren Erfahrungen mit Menschen aller Altersstufen (Kindergruppe, Schule, Tages und Wohnbetreuung beeinträchtigter Erwachsener) gesammelt, die ich als großen Schatz empfinde. Besonders viel über Lebenszusammenhänge lerne ich in unserem Wohnprojekt in den Voralpen (Lebensraum Niederhof) beim Kommunizieren und Organisieren, in meiner Familie und mit den vielen Menschen, mit denen ich arbeite.

Seminare am 29. - 30. März 2025

Kinder psychisch erkrankter Eltern stehen im Laufe ihrer Entwicklung vor besonderen Herausforderungen. Sie sind konfrontiert mit Gefühlen wie Scham, Schuld‚ Angst und immer wieder mit großer Einsamkeit. Die Tabuisierung verstärkt diese Situation noch. Viele Kinder wollen ihre Eltern unterstützen, stellen ihre Bedürfnisse in den Hintergrund und übernehmen früh Verantwortung für sie.

Wie man auf die Gruppe der betroffenen Kinder aufmerksam werden kann und was man ihnen zur Unterstützung anbieten kann, möchten wir in diesem Seminar näher beleuchten.

  • Was erleben Kinder ab dem Vorschulalter und Jugendliche in einer solchen Situation? Beispiele zu unterschiedlichen Erkrankungen und Familiensituationen bis ins junge Erwachsenenalter hinein
  • Was brauchen betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien? Fallbeispiele aus der Praxis
  • Wie kann die Kooperation zwischen betroffenen Kindern, Institutionen und Angehörigen gelingen?
  • Was kann im Rahmen des Projekts dazu angeboten werden?

Wir wollen diese Aspekte durch Vorträge, Gruppenarbeit, Filme und einem Erfahrungsbericht einer/einem betroffenen Angehörigen vertiefen. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben, Familiengeschichten aus der Praxis der TeilnehmerInnen zu diskutieren.

Mag.a Vera Baubin
Sozialpädagogin und Sonder- und Heilpädagogin, langjährige Beraterin der Familienberatungsstelle HPE, zertifizierte Online-Beraterin, Mitbegründerin des Projektes „VeRRückte Kindheit“ - Kinder psychisch erkrankter Eltern in Wien

Ariane Hötzer, BSc
Peerberaterin im Projekt „VeRRückte Kindheit“

Die sozialpädagogische Arbeit bringt mit sich, mit sehr persönlichen Lebenssituationen konfrontiert zu werden, die uns erinnern, an uns, an unsere Familien oder Freunde, die uns in Beziehung treten lassen, die uns berühren oder erschüttern und unser persönliches Wertesystem in Frage stellen können.

In diesem Zusammenhang fallen häufig die beiden Schlagworte Helfersyndrom oder Abgrenzung.
Beide Extreme ergeben auf den ersten Blick Sinn um in unserem fordernden Berufsfeld eine vermeintliche Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Wir denken, es geht um das Dazwischen. Um die Pendelbewegung zwischen diesen Polen, die in ihren Extremen wenig hilfreich sind, für uns und auch die Menschen mit denen wir arbeiten. In unserem Seminar soll es daher um unsere professionelle Berührbarkeit gehen.

Unsere jahrelange Tätigkeit im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich und somit interdisziplinären Teams, hat uns erkennen lassen, dass Intuition und „Gespür“ wichtige Tools der sozialpädagogischen Arbeit sind. Allerdings wollen sie als solche erkannt und bewusst eingesetzt werden.

In diesem Sinne wollen wir gemeinsam mit viel Praxisbezug Haltungen und Rahmenbedingungen sowie Wichtigkeit und Möglichkeiten der Selbstfürsorge erarbeiten – eigene Fallbeispiele sind gerne willkommen!

Claudia Kozojed  
Studium FH soziale Arbeit , 10 Jahre Sozialpädagogin an der Kinder- und Jugendpsychiatrie AKH// stationärer Bereich, Mitarbeit am Aufbau der Tagesklinik, 2 Jahre Kursleiterin an der Young Actors Academy. Seit 4 Jahren in der psychiatrischen Ordination Alser Straße// Organisation, Clearing, Beratung und Begleitung von Eltern und Jugendlichen. Seit September 2022 in der Ausbildung zur Traumapädagogin, wundeRkinder
 
Nina Weghaupt
11 Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie, AKH//stationärer und teilstationärer Bereich. 3 Jahre Verein Wobes//Resozialisierungsprojekt für Maßnahmenstraftäter und straffällig gewordene Jugendliche. Seit 4 Jahren Psychiatrische Ordination//Organisation, Clearing, Beratung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Seit September 2022 Lehrgang Traumapädagogik, Verein Die Möwe

Dieses Wahlseminar besteht aus 3 Säulen:
 
1. Erkennen und  Bestimmen
Bei einem Wald- und Wiesenspaziergang befassen sich die Teilnehmenden eingehend mit dem Bestimmen der wichtigsten, saisonal wachsenden essbaren Wildpflanzen
 
2. Theoretisches Wissen

Grundlagenwissen zu den zuvor identifizierten Wildpflanzen wird vermittelt (Inhaltsstoffe, Besonderheiten, Verarbeitungsmöglichkeiten, Rezepte)
 
3. Praktische Anwendung
In Form von Verarbeitung zu Essbarem und Wohltuendem wie zum Beispiel Salat, Auszügen oder Salben wird das theoretische Wissen schmackhaft erfahrbar gemacht.
 
Mit einem kleinen Unkostenbeitrag für verarbeitete Inhaltsstoffe ist zu rechnen.

Bitte mitbringen: Wetterfeste Kleidung, Schere oder Taschenmesser

Larissa Breitenegger
ist freiberufliche Erlebnis- und Zirkuspädagogin mit mehrjähriger Praxis als  Jugendarbeiterin in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Organisation & Durchführung zahlreicher erlebnispädagogischer Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen, u.a. mit sozialpädagogischen Einrichtungen. Ihre berufliche Praxis ist geprägt von der Synergie von Zirkus-, Spiel- und Erlebnispädagogik.  www.gruentrieb.at

Das Leben ist die Bühne - Theater findet überall statt. Unser Alltag bietet uns unendliche Quellen an Geschichten und macht uns zu DarstellerInnen unseres Lebens. Das ist Augusto Boals Vision seines demokratischen Verständnisses von Theater. Wir sind aktive GestalterInnen und nicht passive ZuschauerInnen unserer Szenen. Mittels seiner Theatertechniken überwinden wir die Unterdrückung und erlernen und entwickeln Veränderungsprozesse.

Das „Theater der Unterdrückten“ ist eine Form des politischen Theaters, das darauf abzielt, gesellschaftliche Probleme und Ungerechtigkeiten aufzuzeigen und das Publikum zum Handeln zu bringen.

Durch Spiele, theaterpädagogische Übungen, Bewegung und Experimentieren mit Rollen tauchen wir in Alltags- und Konfliktszenen ein und erweitern unsere HandlungsSpielRäume. Wir betrachten scheinbar festgefahrene LebensSzenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und deren aktive Erprobung macht Veränderungsmöglichkeiten sichtbar und erlebbar.

Wir erweitern unsere Konfliktkompetenz indem wir alternative Lösungsmöglichkeiten erproben und in den Alltag transferieren. Spaß und Lust am gemeinsamen Spiel sind willkommen und ausdrücklich erwünscht.

Bitte bequeme Kleidung mitbringen.

Mag. (FH) Christina Grabner
FH Diplomstudiengang Sozialarbeit - FH Campus Wien, AGBTheaterpädagogik Grund und Aufbaulehrgang tätig als Jugendarbeiterin und SchulSozialarbeiterin beim Verein Tender für Jugendarbeit Workshops für Kinder- und Jugendliche in der schulischen und außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit.

Beatrix Harrer
Kolleg für Sozialpädagogik, Akademie für Sozialarbeit, AGBTheaterpädagogik Grund und Aufbaulehrgang, Diplomlehrgang für Mediation und Konfliktkompetenz, Clownleergang Wien - Theater Ole´ tätig als Jugendarbeiterin beim Verein Wiener Jugendzentren Workshops für Kinder- und Jugendliche in der schulischen und außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit.

Seminare am 26. - 27. April 2025

Unsere Sexualität ist so individuell und einzigartig wie unser Fingerabdruck, unsere sexuelle Orientierung eines der wesentlichen Merkmale der eigenen Persönlichkeit. Jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, das heißt auch auf die Gestaltung der eigenen und individuell frei gewählten Sexualität.

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit sexuellen Orientierungen, geschlechtlichen Identitäten und Sexualpräferenzen sowie Sexualität im Allgemeinen.

Gerade als professionelle HelferInnen werden wir in der Praxis immer wieder auf ein breit gefächertes Spektrum an Themen rund um Sexualität treffen.

Wie geht es mir im Austausch über sexuell geprägte Themen mit Klient*innen ? Habe ich Begrifflichkeiten für verschiedene Personenkreise (Jugendliche, junge Erwachsene, etc.) in meinem Repertoire oder fehlen mir die Worte? Welche (unterbewussten) Vorurteile im Bezug auf Themen die Sexualität oder geschlechtliche Identität betreffend habe ich? (z.B: gleichgeschlechtlich L(i)ebende, Sexualität im Alter oder bei Menschen mit Behinderung) Wie sieht es mit meiner eigenen Sexualität aus? Wie hat sich diese bzw meine sexuelle Orientierung im Laufe meines Lebens verändert?

Methoden:

  • Kurze Theorie-Inputs
  • Kleingruppen - Arbeit
  • Erkennen und Reflektieren von Vorurteilen und Werten
  • Biografiearbeit

Das Seminar richtet sich an alle, die sich mit (der eigenen) sexuellen Orientierung(en), geschlechtlichen Identität(en) und damit verbundenen Vorannahmen und Werten auseinandersetzen möchten und ihre Denkweisen erweitern wollen.

Conny Maikisch, MSc
Psychosoziale Beraterin (systemisch), Ehe- und Familienberaterin, Sexualberaterin, Resilienztrainerin, die seit ihrer frühesten Jugend großes Interesse an Beziehungsmustern, Beziehungskonzepten und alternativen L(i)ebensweisen hat. Leiterin diverser Selbsterfahrungsgruppen und Workshops mit Fokus auf Entwicklung der sexuellen Identität und alternativen Beziehungskonzepten (Polyamorie). Liebt vor allem die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Derzeit selbständig tätig (Beziehungsatelier.com) und in Ausbildung zur Psychotherapeutin.

Wer Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sozialpädagogisch begleitet, ist früher oder später auch mit Themen wie Schule, Ausbildung und Job konfrontiert. Sowohl das österreichische Schulsystem, wie auch die Ausbildungslandschaft sind vielfältig und schnelllebig. Dadurch ist es eine große Herausforderung hier den Überblick zu bewahren bzw. einen ersten Überblick zu gewinnen.

Dieses Seminar soll einen Einblick in das österreichische Schul- und Ausbildungssystem vermitteln und so einen Beitrag dazu leisten, dass Sozialpädagog*innen in der Praxis über Angebote informiert sind bzw. Anlaufstellen kennen, um schul- oder ausbildungspflichte Kinder/Jugendliche bestmöglich in ihrer Ausbildungslaufbahn unterstützen zu können.

Ziele des Seminars:

  • Kennenlernen des österreichischen Schulsystems
  • Überblick über Ausbildungs- und Projektlandschaften mit Schwerpunkt Wien
  • Wissensgewinnung über aktuelle Gesetzeslagen wie Schulpflichtgesetz, Ausbildungsgesetz, Chancengleichheitsgesetz etc. und deren integrativen/inklusiven Ansätzen
  • Praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Netzwerk der Beruflichen Assistenz

Stefan Schlemmer
Diplomierter Sozialpädagoge, akademischer Supervisor, Coach und Organisationsentwickler, zertifizierter Resilienztrainer. 7,5 Jahre Berufserfahrung im Bereich Kinder und Jugendhilfe (WG und Betreutes Wohnen). Seit 5,5 Jahren Jugendcoach mit Spezialisierung auf außerschulische Jugendliche und die Ausbildungspflicht bis 18

MMag.a Bernadette Mader
Magistra der Philosophie Diplomstudium Pädagogik, Magistra der Philosophie Diplomstudium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft und zertifizierte Achtsamkeitstrainerin. Sie arbeitet bereits seit über 13 Jahren im Bereich der Beruflichen Inklusion. Sie durfte bereits Erfahrungen sammeln in den Bereichen Tagesstruktur und Werkstätte, Berufsausbildungsassistenz und Trainerin in einem Berufsqualifizierungsprojekt. Seit 10 Jahren arbeitet sie als Jugendcoach mit dem Schwerpunkt Pflichtschulen und allgemeinbildende höhere Schulen.

Der Begriff Trauma begegnet uns nicht nur in der Fachliteratur und der Arbeit mit potentiell traumatisierten Klient*innen, er findet zunehmend auch Einzug in gesellschaftspolitische Diskurse, wird auf Social Media verwendet und vermarktet und schleicht sich so immer mehr in unseren alltäglichen Sprachgebrauch ein. Auch verwandte Begriffe wie Trigger oder Flashback werden zunehmend mit einer gewissen Unschärfe gebraucht.

Als Sozialpädagog*innen sollte es uns möglich sein, eine fachlich korrekte Terminologie in Bezug auf Traumatisierungen anzuwenden, in weiterer Folge ein traumasensibles Fallverständnis zu entwickeln, nach Möglichkeit traumasensible Konzepte in unserem Arbeitsumfeld zu etablieren und Kenntnisse über traumaspezifische Interventionen zur Anwendung zu bringen.

Das Seminar soll hier einen Bezugspunkt zu den Themen Trauma, Traumasensibilität und traumasensible Gesprächsführung schaffen und vorhandenes Wissen vertiefen, Interventionen anhand von Fallbeispielen und Übungen praxisnah vermitteln und spezifische traumasensible Handlungskonzepte vorstellen.

Inhalt:

  • Grundlagen und Grundbegriffe der Psychotraumatologie
  • Krise vs. Trauma
  • Neurobiologie des Traumas
  • Traumatische Ereignisse, Traumaprozess, posttraumatische Symptome und Reifung
  • Posttraumatische Dissoziation
  • Einfache und komplexe Traumatisierungen (Typ 1 und Typ 2 Trauma), Bindungstrauma
  • Shattered Assumptions
  • Trauma-informed Care: Traumasensibilität und traumasensible Beratung und Gesprächsführung in der Sozialpädagogik
  • Beratungshaltung, Beziehungsarbeit und Kommunikation mit traumatisierten Klient*innen
  • Trauma- und Ressourcenanamnese
  • Traumaspezifische Interventionen
  • Selbstfürsorge und sekundäre Traumatisierung

Paul Donnerbauer
Diplomierter Sozialpädagoge, DBT-Skillstrainer, Gruppenpsychoanalytischer Team- und Organisationsentwickler in Ausbildung, Traumapädagoge in Ausbildung, Tauchlehrer für Sport-, Inklusions- und Handicaptauchen; arbeitet in der stationären Betreuung von Jugendlichen mit psychiatrischen Diagnosen in Wien (JWG Festland GmbH); www.donnerbauer-paul.at

Musik hören oder selber musizieren kann trösten, aktivieren, beruhigen, ablenken und unterstützen. Musik kann Einfluss auf unsere Gefühls- und Stimmungslage und auf unser Befinden haben. Musik zu zweit, zu dritt oder in einer Gruppe eröffnet neue Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung. Musik kann eine kommunikative Brücke sein - jenseits des gesprochenen Wortes. Es können Stimmungen und Befindlichkeiten ausgedrückt, geteilt und aus einer anderen Perspektive erlebt werden.

Kennenlernen verschiedener Einsatz-Möglichkeiten von Musik bei unterschiedlichen Zielgruppen mit dem Fokus auf Kommunikation, Kontakt- und Beziehungsgestaltung in der Gruppe und im Einzelkontakt. Das Seminar bietet dabei einen hohen Selbsterfahrungsanteil.

Für dieses Seminar sind keine musikalischen Vorkenntnisse oder Kenntnisse eines Instruments notwendig!

Elvira Puchner, MSc
Studium Musiktherapie, tätig in einem Ambulatorium und in freier Praxis, Schwerpunkte Kinder, Jugendliche und Familien, Biografiearbeit mit Musik für Jugendliche und Erwachsene, Singen als Möglichkeit der Persönlichkeitsentfaltung; Teilstudien Elementare Musikpädagogik, Jazz- und Popgesang und Bildungswissenschaften, Dipl. Entspannungstrainerin, Weiterbildung in Theaterpädagogik. www.musikundmensch.at

Seminare am 10. - 11. Mai 2025

Ziel des Seminares ist es, ein Verständnis für Krankheitsbilder der Psychiatrie zu entwickeln und ihre Auswirkungen auf den betroffenen Menschen und seine Umgebung.

Die häufigsten Erkrankungen werden vorgestellt, insbesondere Angsterkrankungen, Depression, Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen.

Auf aktuelle Fallbeispiele und Interessen der Studierenden wird sehr gerne eingegangen.

Dr. Wolfgang Pale
Arzt für Allgemeinmedizin, als solcher langjährige Arbeit in der Suchthilfe, Praxis für Psychotherapie, Supervision und Coaching

"Darf ich Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz oder zum Schutz anderer festhalten?"
"Wie verhalte ich mich richtig, wenn mein:e erwachsene:r Klient:in mit Behinderung alleine Einkaufen gehen möchte, ich aber der Meinung bin, dass das zu gefährlich ist?"
"Darf ich demente Menschen daran hindern, das Pflegeheim zu verlassen?"
 
Diese und ähnliche Fragen sollen im Rahmen des Seminars beantwortet werden.
 
Wir beleuchten die Gründe, warum es zu freiheitsbeschränkenden Maßnahmen im Betreuungsalltag kommt und unter welchen Voraussetzungen diese zulässig sind. Die Auseinandersetzung erfolgt sowohl aus rechtlicher als auch aus sozialpädagogischer Sicht.
 
Im Zentrum steht dabei das Heimaufenthaltsgesetz (HeimAufG), das seit 2005 die Zulässigkeitsvoraussetzungen von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen regelt und dessen Anwendungsbereich 2018 auf Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie Sonderschulen erweitert wurde.
 
Ein zweiter Schwerpunkt wird die Beschäftigung mit der Aufsichtspflicht in unterschiedlichen Betreuungssettings sein, da diese immer wieder als Grund für freiheitsbeschränkende Maßnahmen genannt wird.
 
Das Ziel des Seminars ist es, die Handlungssicherheit im Betreuungsalltag in Bezug auf freiheitsbeschränkende Maßnahmen zu erhöhen und den eigenen Zugang zu freiheitsbeschränkenden Maßnahmen zu reflektieren.
 
Mag.a Heidelinde Hauer
ist Juristin und Sozialpädagogin und arbeitet seit 2021 als Bewohnervertreterin bei Vertretungsnetz. Sie kontrolliert in dieser Funktion freiheitsbeschränkende Maßnahmen in WGs für Kinder und Jugendliche, in Sonderschulen, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, in Pflegeheimen und in Krankenhäusern.

Erlebnispädagogik liegt im Trend. Abseits von einer boomend-kommerziellen Anwendung in Form von Action- oder Natursportprogrammen bietet sie wertvolle Ansätze und Methoden für die Arbeit mit unterschiedlichsten Zielgruppen – im therapeutischen wie auch im (sozial)pädagogischen Kontext.

Das Handlungsfeld der Erlebnispädagogik erstreckt sich auf die drei Ebenen Individuum, Gruppe und Natur. Abwechselnd stellen erlebnispädagogische Methoden eine der drei Ebenen in den Fokus – je nach Ziel und Zweck der jeweiligen Einheiten. Prozess-, Ressourcen- sowie Handlungsorientierung sind dabei wesentliche, richtungsweisende Ansätze. Durch Selbsterfahrung und das Erleben von Selbstwirksamkeit wird Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Im Zentrum des Seminars „Wir gehen raus! – Outdoor und Gruppe“ stehen Selbsterfahrung, Gruppenerleben und die Natur als dafür rahmengebende Ressource. Mittels Übungen, Spielen, Reflexionsmethoden und Natursensibilisierung wird für die Teilnehmenden erlebnispädagogisches Arbeiten persönlich erfahrbar gemacht. Biografiearbeit, Landart, Kooperative Übungen und unterschiedliche Reflexionsmethoden kommen prozessorientiert und je nach Interessenslage und Vorerfahrung der Teilnehmenden zur Anwendung.

Das Seminar gibt einen Einblick in erlebnispädagogisches Arbeiten. Dabei können potenzielle Synergien sowie Grenzen erlebnispädagogischen Handelns im Rahmen der eigenen (sozial)pädagogischen Praxis verortet werden.

Larissa Breitenegger
ist freiberufliche Erlebnispädagogin mit mehrjähriger Praxis als  Jugendarbeiterin in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Organisation zahlreicher erlebnispädagogische Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen, u.a. mit sozialpädagogischen Einrichtungen. Erlebnispädagogische Praxis wird ergänzt durch Interesse für Wildpflanzen, Zirkuspädagogik, Kreistanz und handwerkliches Arbeiten. www.gruentrieb.at

"Wahrnehmungsschulung, soziales Handeln, kreative Lernprozesse fördern, Stärkung des Selbstbewusstseins, Motorikschulung usw." diese Begriffe würde man nicht so schnell mit Tieren in Verbindung bringen, oder?!
Tiergestützte Intervention ist nicht das zufällig in der Einrichtung stehende Aquarium oder ein Ausflug in den Tiergarten, sondern es steckt ein gezielter pädagogischer, sozialarbeiterischer oder therapeutischer Einsatz von Tieren dahinter.

Dieses methodische Wahlfach soll einen theoretischen aber auch praktischen Einblick in die "tierisch-pädagogische" Arbeit vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen geben. Am Arbeitsareal der Vortragenden werden wir gemeinsam mit Pferden, Hunden, Kaninchen und Hühnern die Theorie der tiergestützten Arbeit direkt in der Praxis erproben und erleben.

Das Seminar findet im Raum Mattersburg statt. Die Seminarzeiten können aufgrund der Anreise von unseren üblichen Seminarzeiten abweichen.

Karoline Kaltenbacher, BA
Sozialpädagogin, Sozialarbeiterin, Teamcoach, Zertifizierter Coach für tier- und naturgestützte Therapie, biologic® Beraterin. Langjährige Erfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, derzeit tätig für den PSD Wien, Extended Soulspace mit tier- und naturgestützter Sozialer Arbeit sowie Koordinationstätigkeit und selbstständig mit „enjoy2be – Der Mensch im Einklang mit Natur und Tier“.

In diesem Seminar widmen wir uns der Clownerie und ihren Potentialen in der Begegnungsarbeit. Clownerie kann als Kunst des freudvollen Scheiterns betrachtet werden. Noch viel mehr jedoch ist Clownerie die Kunst, im Moment zu sein und mit sich selbst und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, sich zu begegnen und zu berühren.

Mit Improvisation, Theaterspielen und Körperarbeit lernen wir unsere clownesken Anteile besser kennen und gehen in die Spielfreude. Wir explorieren wie ein clownesker und humorvoller Zugang Handlungsspielräume auch in komplexen und schwierigen Situationen im Miteinander (auch mit sich selbst) erweitern kann. Einige Möglichkeiten, die uns paradoxe Interventionen und Irritationen, zwei Themenfelder in der Clownerie, als erweiterten Handlungsspielraum bieten, werden wir in diesem Zusammenhang ebenfalls ausloten. Nicht nur das begegnen und miteinander sein, auch das sich abgrenzen können, wollen wir durch Methoden und Impulse aus der Clownerie stärken.

Clownerie bedeutet eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Emotionen. Um mit sich selbst, und weiterer Folge, auch mit anderen Menschen in Beziehung treten zu können, ist dies essentiell. Ein weiterer Baustein in diesem Seminar wird daher Emotionsarbeit sowie Achtsamkeits, Entspannungs- und Wahrnehmungsübungen sein.

Mit gemeinsamen Reflexionsrunden zur Übertragung auf die Tätigkeitsfelder der Teilnehmenden sowie Input zu Humortheorie und therapeutischer Wirkung von Clownkunst runden wir das Seminar ab. Und genug Zeit, um auch einfach ein bisschen zu blödeln, wird es ebenfalls geben.

Susa Siebel
ist Clownin, Zirkuspädagogin und Zirkusperformerin. Seit 2022 arbeitet sie als Spitalsclownin für die Roten Nasen in Wien. Leidenschaftlich gerne organisiert sie Kleinkunstevents und Zirkus im öffentlichen Raum. Bevor es sie hauptberuflich gänzlich in die künstlerische Arbeit zog, war sie an der Uni Wien im Bereich Internationale Entwicklung und Inklusive Pädagogik als Dozentin tätig. Mit ihrem sozialwissenschaftlichen Hintergrund verbindet sie ihre künstlerische Praxis mit gesellschaftspolitischen Themen. www.kaudawelsch.at  
www.kunstmichmal.at

Seminare am 24. - 25. Mai 2025

Coaching boomt! Und das schon seit Jahren. Menschen lassen sich heutzutage in allen Lebenslagen und Lebensfragen beraten und begleiten. Egal, ob es um Gesundheit, Ernährung, Partnerschaft, Konflikte, Freizeit oder Karriere geht – der Selbstoptimierungsgedanke, die Entfaltung der persönlichen Strahlkraft und der Wunsch nach mehr Autonomie in der persönlichen Lebensgestaltung veranlassen viele Menschen Coaching in Anspruch zu nehmen. Coaching ist in den letzten Jahren zu einem «Containerbegriff» geworden, weil damit alle möglichen Angebote etikettiert werden und es zunehmend unklar ist was darunter verstanden werden kann.
 
Wir erarbeiten uns im Seminar ein Coaching Verständnis, in dessen Zentrum die Kompetenzorientierung steht und das auf den Grundlagen des systemisch konstruktivistischen Denkens basiert. Systemische Coachingkonzepte und -ansätze gewinnen in der sozialpädagogischen Arbeit zunehmend an Bedeutung, weil sie dazu beitragen, die Selbstmanagementfähigkeiten der Kundinnen und Kunden bzw. Klientinnen und Klienten (wieder) anzuregen. Coaching ist kein Wundermittel, aber es ist eine spezifische Hilfe, gerade für jene, die erschwerte Lebens- und individuelle Problemlagen zu meistern haben. Sie lernen im Seminar unterschiedliche, ressourcenorientierte Herangehensweisen kennen und bekommen ausreichend Gelegenheit Coaching als spezielle Form des miteinander Redens auszuprobieren. Im Seminar werden Sie ein Grundverständnis für systemisches Coaching erwerben und umfassend Fragetechniken kennen lernen, sodass Sie Ihre erworbenen Kompetenzen für Ihren persönlichen und beruflichen Alltag nutzen können.

Mag.a Alexandra Müller, MSc MBA
Studium der Pädagogik, Sozialmanagerin, freiberufliche Supervisorin und Coach für Einzelpersonen und Teams aus dem Non Profit Bereich, Vortrags- und Seminartätigkeit. Langjährige Erfahrung im Sozialbereich, vor allem in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen.

Im Rahmen dieses Wahlseminars befassen wir uns mit der sozialen Gruppenarbeit am Beispiel Resozialisierung im Strafvollzug. Neben theoretischer Wissensvermittlung und der Vorstellung zweier praxiserprobter Gruppenkonzepte liegt das Hauptaugenmerk dieses Seminars auf der praktischen Umsetzung. Die Student*innen haben die Möglichkeit, eigene kreative Ideen einzubringen und sich in der Erarbeitung von Gruppensequenzen in unterschiedlichen Settings auszuprobieren. Konkret werden folgende Themen behandelt:

Soziale Gruppenarbeit am Beispiel Resozialisierung im Strafvollzug:

  • Überblick über die unterschiedlichen Formen und Zuständigkeiten des Strafvollzugs in Österreich
  • Grundsätze des Strafvollzugs nach dem Strafvollzugsgesetz (StVG): Aufgabenbereiche innerhalb der Justizanstalt, Rechte und Pflichten der Insass*innen, …
  • Vorstellung zweier konkreter, praxiserprobter Gruppenangebote

Planung und Vorbereitung sozialer Gruppenangebote:

  • Die Phasen eines Gruppenprozesses
  • Bedingungen und Zielgruppe
  • Aufbau der Trainingseinheiten
  • Rollenbild der Trainer*innen
  • Umgang mit Störungen und Widerständen, Nähe und Distanz in der Gruppe

Methodenkorb und praktische Umsetzung:

  • Methodenwahl, Anwendungsmöglichkeiten und kreative Gestaltung
  • Praktisches Ausprobieren von Gruppensettings in unterschiedlichen Handlungsfeldern: Planung einer Trainingseinheit

Mag.a Laura Fischer-Widhalm, BA
Sozialarbeiterin, Juristin, zertifizierte Mediatorin, Trainerin für Bildungs- und Berufsberatung, DBTSkillstrainerin. Langjährige Erfahrung in sozialer Gruppenarbeit im sozialpsychiatrischen Setting der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik Extended Soulspace des PSD Wien, im Strafvollzug, in Schulen sowie in der außerschulischen Jugendarbeit. Weiters tätig in der Wissenschaft und Forschung mit Schwerpunkten auf Medizinrecht, Kriminologie, Kinder- und Opferschutz. Seit 2022 freiberufliche Trainerin im psychosozialen Bereich.

Mag.a Astrid Forster
Sozialpädagogin, Pflegewissenschaftlerin, akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen. Langjährige Erfahrung als Betreuerin und stellvertretende Leitung in stationären Settings mit komplexen psychiatrischen Störungsbildern sowie im Bereich der beruflichen Assistenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, derzeit tätig als freiberufliche psychosoziale Trainerin im Strafvollzug und in Schulen. Schwerpunkte in den Bereichen Arbeiten mit unterstützter Kommunikation und im Sozialen Kompetenztraining

Achtsamkeitsübungen, Meditation und intuitives Bogenschießen dienen der mentalen Entspannung, der Ausgeglichenheit und dem Finden der inneren Mitte. Die Verinnerlichung der eigenen Körper-wahrnehmung, das bewusste Wahrnehmen der Bewegungsabläufe und die Konzentration auf die Atmung führen zu:

  • Selbsterkenntnis
  • innerer Ruhe
  • dem Einklang von Körper und Geist
  • Hingabe
  • Vertrauen

Die Kunst des intuitiven Bogenschießens eröffnet uns neue Ressourcen, kann Entwicklungen anstoßen und neue Sichtweisen eröffnen. Bewegungsabläufe wie das bewusste Loslassen, Standfestigkeit, Lockerheit, Anspannung und Entspannung, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, Zielorientierung und vieles mehr können unmittelbar in unser tägliches Leben übernommen werden und uns helfen Herausforderungen und Anforderungen gelassener zu bestehen.

Seminarinhalt:

  • Übungen zur Achtsamkeit und Meditation
  • Einführung (Theorie und Praxis) in das intuitive Bogenschießen

Seminarort: Bogenschule Reisser, 2801 Katzelsdorf.

Das Seminar findet im ausschließlich im Freien statt und ist für AnfängerInnen und Fortgeschrittene geeignet. Die Ausrüstung wird von der Lehrgangsleitung bereitgestellt.

Mag.a Susanna Schneider
Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Studium Pädagogik mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, Ausbildung zur Theaterpädagogin BuT, tätig als Theaterpädagogin mit unterschiedlichen Zielgruppen, Fachtrainerin in der Erwachsenenbildung, Angebot von Workshops im Bereich Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung www.stueckwerk-kantine.jimdo.com

Kunsttherapie ist ein eigenständiges Therapieverfahren im sozial-präventiven und rehabilitativen, im klinisch-psychologischen sowie im psychotherapeutischen Bereich.

Sie nutzt kreative Prozesse und Kunstmaterialien, um das emotionale, psychologische und physische Wohlbefinden von Menschen zu verbessern. Kunsttherapeut*innen arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen und mit einer Vielzahl von psychischen und körperlichen Erkrankungen.

In einer Kunsttherapie-Einheit wird den Teilnehmenden in der Regel eine Auswahl an Materialien wie Farben, Ton, Papier und Collage-Elementen zur Verfügung gestellt, um ein Werk zu schaffen. Dieser Prozess kann dabei helfen, dass die Teilnehmer*innen Gefühle und Emotionen ausdrücken und verarbeiten, die in Worten schwer zu fassen sind. Das Produkt ist sekundär. Im Vordergrund steht der therapeutische Prozess. Ästhetik und Können spielen keine Rolle.

Kunsttherapeutische Methoden im sozialpädagogischen Rahmen können dazu beitragen, dass sich Sozialpädagog*in und Klient*in bzw. Gruppenmitglieder kennenlernen, Vertrauen aufbauen und in Beziehung treten. Soziale Fähigkeiten (wie beispielsweise Zuhören, Feedback geben, Kompromisse finden, Konflikte ansprechen) können im kunsttherapeutischen Rahmen in einem sicheren und unterstützenden Umfeld aktiviert, geübt und darüber verbessert werden.

Kunsttherapeutische Aktivitäten stärken Gruppengefühl und Zusammengehörigkeit und unterstützen Einzelne dabei sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Die Entdeckung und das Nutzen der eigenen kreativen Fähigkeiten stärken darüber hinaus das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Schwerpunkte des Seminars:

  • Künstlerische Selbsterfahrung.
  • Bild- und Materialkunde.
  • Reflexion der Möglichkeiten der sozialpädagogischen Beziehungsgestaltung über künstlerisches Tun.
  • kunsttherapeutische Praktiken im sozialpädagogischen Alltag

Für dieses Seminar sind keine künstlerischen Vorkenntnisse oder besondere Begabungen notwendig!

Mag.a Andrea Streit
Sozialpädagogin, Theater-, Film- und Medienwissenschafterin, Kunsttherapeutin i.A.u.S. Seit 1996 als Sozialpädagogin in Vertragseinrichtungen, Wohngemeinschaften und Krisenzentren der WKJH tätig. Seit März 2023 im Familienzentrum 12.

Seminare am 21. - 22. Juni 2025

In unserem Alltag begegnen wir immer wieder Konflikten, d.h. wir finden diese in verschiedenen Lebenslagen. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern werden wir immer wieder mit diesem Thema konfrontiert, denn überall wo Menschen aufeinander treffen können Konflikte entstehen. Mit anderen Worten wird unter anderem von einem Konflikt gesprochen, wenn zwei oder mehrere Personen etwas tun, was einen anderen verletzt, blockiert oder bedroht. Die Folge ist, dass sich die Kommunikation verschlechtert.

Im Erziehungsfeld entstehen beispielsweise Konflikte, wenn Kinder und Jugendlichen bestimmten Erwartungen der Erzieher nicht genügen oder auch wenn die Erzieher den bestimmten Erwartungen der Kinder und Jugendlichen nicht nachkommen.

Ausgehend von dieser Grundlage, werden wir und mit den folgenden Fragen/Themen beschäftigen:

  • Was sind Konflikte?
  • Welche Konfliktarten unterscheidet man?
  • Was sind die Merkmale eines zwischenmenschlichen Konflikts?
  • Was sind die Konfliktursachen?
  • Welche Funktionen erfüllen Konflikte?
  • Wie gehe ich mit Konflikten um?
  • Was sind die Stufen der Konfliktlösung?
  • Wie können Konfliktgespräche erfolgreich mit Kindern, Jugendlichen und Eltern geführt werden?
  • Welche konstruktiven Modelle gibt es um, welche für eine friedliche Konfliktlösung genutzt werden kann?
  • (Gordon-Modell, Gewaltfreie Kommunikation n. M. Rosenberg; elterliche Präsenz n. H. Omer, etc.)

Mag.a Klara Culo-Muhaxheri
Pädagogin, Systemische Familientherapeutin. Langjährige Mitarbeiterin bei Oase, in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft und selbstständige psychotherapeutische Tätigkeit

In den vergangenen Jahren wurden junge Menschen und pädagogische Fachkräfte verstärkt mit islamistischem Extremismus konfrontiert. Auch wenn sich das Phänomen des islamistischen Extremismus immer wieder stark verändert hat, und aktuell weniger Ausreisende als Rückkehrende und in verschiedene Organisationen in der Diskussion stehen, bleibt es für junge Menschen mit seinen ideologischen Versprechungen und gruppendynamischen Angeboten präsent als ein attraktiver Weg aus biografischen und familialen Krisen.

Seit dieser Zeit haben sich vielfältige pädagogische Angebote etabliert, die junge Menschen gegen Radikalisierungsgefährdungen stärken oder sie darin unterstützen, sich von islamistisch-extremistischen Gruppen und Ideologien abzulösen. Pädagogische Fachkräfte setzen sich in der Praxis mit der Rolle der Religion im Zusammenhang mit Hinwendungs- und Radikalisierungsprozessen und vielen weiteren Fragen auseinander, beispielsweise: Wie agieren diese Angebote in religiösen Kontexten? Wann spielt Religion eine Rolle? Und inwieweit binden sie selbst Religion in ihre pädagogische Arbeit ein? Die Frage nach der Gewichtung von Religion – und spezifischer dem Islam – in dieser Präventions- und Deradikalisierungsarbeit ist dabei immer wieder Anlass kontroverser Debatten.

Güler Ay
Diplomierte Sozialpädagogin, systemischer Coach und Beraterin, Kursleiterin in Volkshochschulen in Wien und Niederösterreich, zertifizierte Datenschutzexpertin;  Ehrenamtliche Bewährungshelferin; langjährige Berufs- und Leitungserfahrung in den stationären und ambulanten sozialpädagogischen Bereich; freiberuflich tätig im Bereich Coaching und Beratung.

Als Unterstützung der Erziehung im Auftrag der Kinder- Jugendhilfe agiert die aufsuchende Familienarbeit lebensweltorientiert im Familiensystem. Sie bewegt sich im Spannungsfeld zwischen der Familie, der Kinder- und Jugendhilfe als Auftraggeberin und der Fachkraft, meist im Fokus des Zwangskontextes. Um in diesem Spannungsfeld gut arbeiten zu können braucht es Klarheit über die eigene Rolle und über den Betreuungsauftrag, sowie Beziehung und Verständnis.

Ziel der Lehrveranstaltung ist das Kennenlernen der aufsuchenden Familienarbeit als Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit und der Blick auf Herausforderungen im Umgang mit KlientInnen in schwierigen Lebenslagen. Die Studierenden erhalten einen Überblick über rechtliche und theoretische Grundlagen als auch über erforderliche Kompetenzen für das Tätigkeitsfeld.  
 
In diesem Seminar werden wir uns u.a. mit folgenden Schwerpunkten beschäftigen:

  • Überblick zu theoretischen Grundlagen und Begriffsbestimmungen (KJH- Gesetz, UDE, ambulante Familienarbeit, Lebensweltorientierung…)
  • Erforderliche Kompetenzen für die aufsuchende Familienarbeit
  • Psychohygiene
  • Professioneller Umgang mit Nähe und Distanz
  • Umgang mit Widerstand
  • Tripelmandat
  • Beziehungsaufbau und -erhalt
  • Erfahrungsaustausch - Fallbeispiele

Neben der Wissensvermittlung erfolgt ebenso die Verknüpfung in die Alltagspraxis in Form von Reflexionen, Erfahrungsaustausch und praktischen Übungen.
 
Karin Platzer, MSc
Ist Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin. Seit 10 Jahren arbeitet sie in der Caritas ambulanten Familienhilfe, davon 8 Jahre als Fachkraft der mobilen Familienarbeit. Seit 2 Jahren leitet sie das Team der ambulanten Familienhilfe Niederösterreich Nord und das Team der Familienhilfe NÖ (vormals Familienhilfe klassisch). Als Sozialpädagogin war sie zuvor im SOS-Kinderdorf Burgenland und als Kinderhausleitung der Volkshilfe tätig.

Alexandra Kapeller- Singer, M.A.
Ist Sozialpädagogin und hat ihren Masterabschluss in Social Management. Sie arbeitet seit 2023 in der Caritas ambulanten Familienarbeit als Fachkraft für Familienarbeit und absolviert neben ihrer Tätigkeit das Bachelorstudium Soziale Arbeit. Als Sozialpädagogin war sie in Außenwohngruppen des SPZ Allensteig und Rettet das Kind tätig.